-Gesproochen uch geschriwen-

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der Ijel
schrieb am 01.02.2008, 16:52 Uhr (am 02.02.2008, 06:48 Uhr geändert).
Wot em vuer 35 Gohren gesproochen huet,
äm de Sprooch ze konserviiren,
messt em hegt schreiwen,äm dåt Gesproochan
schräftlich ze konserviiren.

Det hiisst åf detsch "transkription" et äs e schweer Wuert.
Uch des Oarbert u sech äs net laicht.
Ech hun mät dem Schneewittchen äm Heelter Dialekt ugefongen end oarbern nea wegter mat dem Roder Dialekt.

Wonn em desen Text Zweespooldich, lonjst enuunder fuer sich huet,kun em äm Detschen laicht mätliasen,vu wåt äm Såkseschen de Riad äs. (Zem Såksesch lihren en gead Method.)
Fuer de Wässenscheft uch fuer Legt da iwerhiiwt nichen Såksesch kennen, fehlt eas noch det international phonetesch Alphabet....
Ech bän Autodidakt, nien gärren ernst gemiint Kritik uch Korrektur un.

Sprachaufnahmen Rode
Ehemaliger Kurator
81 Jahre alt erzählt. 1973

Kapitel I
Lehrermangel und Pfarrersuche in der Nachkriegszeit

1.Iech weal arzailen iewer de Verhältnesser euser
Roadar-Jemain,wä et äs jewaist an der Flichtenziet.
Mer wåiren häi bliewen---vairenzwienzich
Känd noar----an ziugen an de Schiul de Känd
kee Klenoalesch. Der Feifer Härr Foarr, di lihrt se,
hoatten an extra Ziemmer dåi,
det……feohrte mer iewern, är Zwiin mät de
Koihen und--- und richten det Ziemmer ün,
woi eos Känd lihre sallen.----

2.Dä za deer Ziet störwen, häi a Röd, et woihren
uch an Pöör Frauen, dä wörte bejrööwen dürch eos,
dä mer häi woihre bliewen.
Et wos dich tråån----et woiren är wiennich
Der Stebållen-Hunesbåtschu am Råndel,
di moucht de Lööd, far dies Frauen,
end mir mouchten det Jrååw, dä mer häi
wåihre bliwen. Und bejlaten se bäs åf de Frittef,
und, sielle seelich reohen dåi.

3.Dä iewrijen, wörten dråi- kee Russlamd
jeschouft, dåi uch iech meatziuch,
Mer ziugen bäs ke Kraznjekant, am Ural.
Dåi bän iech når a Jåihr jewaist.Dä amdern sen
bäs droi Joihr jewaist, kwåimen an drean
Joihren når haimen.

4.Am Siewenevierzijer, wåihre mer schwouch bestolt
mät eoser Kiirch. Mir ----- håtten an schwouche
Lihrar häi, mät dem Nümen…….. Und ---dråi walle
mer weder mät eoser Jemain,---wol se
an Kultuurjemain wos, froiher än,----fien Foarherren
jehööt---- akademeschen.
Walle mer wedder an üständijen Herr Foar
an eos Jemain, dåmätt mer weder a Vaurbield
weeren keen eos Nåiberjemanjen keenif.
Und asü feohr iech kee Miedwesch, an seak an
Herr Foarr.Am Schinker Beziirk dåi wos, a jeweas
Üwolt, di beschäd miech, iech sal kee
Jrüüs-Prüüsterf zaugen, dåi weer an Herr Foar mät
dem Nümen Rudolf Melzer jebiirdich vü Scheessbrich.
Und iech feohr dör,----

5. A wos bä sien Ǻlder kü kee Scheessbrich.
A wos net üwaisend.
Und dråi raid iech mät der Fra Fårrerån, und dä
jouf mer de Adräss, und iech feohr vü Miedwesch
direkt bäs kee Scheessbrich.
Wä iech dör ükwam, wos et des Ǻiwest am iellef,----
Bäs iech sien Wünneng åfseak, sü wörd et am
zwiellef---- und dråi zingelt iech bäm Diirchen,
und der Vööter vüm Härr Foarr, der Melzer, kwam
an moucht mer åf, und iech ziug eannen---wos a
schün niederjelaijen eos Härr Foarr.
Und--- såid em mean Übruunen. A sal kee
Röd kün, a sal dies Jemain iewerniin.

6.Und dråi--- wall a mer net jenamder Verhaissen a
wall siech bedinken an der Nöcht. Ich sall dåi
schlåifen, und se mouchte mer a Båt an de Kuchel,
und bliw bäs des Moarjest dåi.
Und des Moarjest håt a siech besonnen, und kwam
jenamder mät mir meat, mät dem Siewener
Persünenzäch bäs keen Eapeschderf. Vün
Eapeschderf kwåime mer bäs kee Röd, und dråi
besouch a siech de Jemain, a wos a Röd niuch
nätchest jewaist
Und håt siech antschlöössen, a wal de Jemain
iewernihn åls Härr Foarr.
Und neu sen et,----dersänt sen et
saisenzwienzich Jåihr dått a den Dänst åls Herr
Foarr muecht, mät eoser Jemain.
Iech waill em Jesoandhait woanschen niuch.
A soll jesonjd bleiwen, damät a eos Jemain
uch fierder mät sienem religiösen
Dänst laide kåint….


Deutsche Version
-------------------
1.Ich will erzählen über die Verhältnisse unserer
Roder Gemeinde, wie es war in der „Flüchtenzeit“
Wir waren hier geblieben----vierundzwanzig
Kinder nur---- und gingen in die Schule, die Kinder
nach Klein-Alisch. Der Herr Pfarrer Feifer, lehrte
sie, hatten ein extra Zimmer dort.
Das (nötigste) fuhren wir hinüber zu zweit, mit den
Kühen----und richteten das Zimmer ein,
wo unsere Kinder lernen sollten.----

2.Die zu der Zeit starben, hier in Rode, es waren
auch einige Frauen, die wurden begraben durch uns,
die wir hier geblieben waren.
Es war ja wirklich----Es waren wenige, (geblieben)
Der Bell Hans-Oheim aus der Seitengasse Råndel,
machte die Särge, für diese Frauen
und wir machten das Grab, die wir hier geblieben
waren.Und begleiteten sie bis zum Friedhof,
und mögen seelig ruhen dort.

3.Die Übrigen wurden danach nach Russland
geschafft, wo auch ich mitzog.
Wir zogen bis nach Krasnejkant, im Ural.
Dort war ich nur ein Jahr.Die anderen sind
bis drei Jahre geblieben, kamen in drei
Jahren erst heim.

4.Im „Siebenundvierziger“ waren wir schwach bestellt
mit unserer Kirche. Wir----wir hatten
einen schwachen Lehrer hier, mit dem Namen…...
Danach---- wollten wir wieder mit unserer Gemeinde,
---weil sie eine Kulturgemeinde war, früher immer
gute Pfarrer gehabt----akademische.
Wollten wir wieder einen anständigen Herrn Pfarrer
in unsere Gemeinde, damit wir wieder ein Vorbild
seien, unseren Nachbargemeinden gegenüber.
So fuhr ich nach Mediasch, und suchte einen
Herrn Pfarrer. Im Schenker Bezirk da war ein
gewisser Anwalt, der riet mir, ich sollte nach
Groß-Probstdorf gehen, dort sei ein Herr Pfarrer
mit dem Namen Rudolf Melzer, gebürtig von
Schässburg.Und ich fuhr dorthin

5.Er war zu seinen Eltern nach---- Schässburg.
Er war nicht anwesend.
Und dann sprach ich mit der Frau Pfarrerin, und die
gab mir die Adresse, und ich fuhr von Mediasch
direkt bis nach Schässburg.
Als ich dort ankam, war es Abends um elfe----
Bis ich seine Wohnung aufsuchte, so wurde es um
zwölwe----und dann klingelte ich am Gassentor,
und der Vater vom Herrn Pfarrer, der Melzer, kam
und machte mir auf, und ich ging hinein----war er
schon schlafen gegangen unser Herr Pfarrer. Und----s
agte ihm mein Anliegen. Er solle nach Rode
kommen, er solle diese Gemeinde übernehmen.

6.Und dann wollte er mir nicht gleich versprechen,
er wollte sich bedenken in der Nacht. Ich solle dort
schlafen, und sie machten mir ein Bett in die Küche,
und blieb bis zum Morgen dort.
Und am Morgen hatte er sich besonnen, und kam
gleich mit mir mit, mit dem "Siebener"
Personenzug bis nach Elisabethstadt.
Von Elisabethstadt kamen wir bis nach Rode,
und dann schaute er sich die Gemeinde an, er war in
Rode noch nie gewesen.
Und er hatte sich entschieden, er wollte die
Gemeinde übernehmen als Herr Pfarrer.
Und nun sind es,----seither sind es
sechsundzwanzig Jahre dass er den Dienst als Herr
Pfarrer tut mit unserer Gemeinde.
Ich möchte ihm Gesundheit wünschen noch.
Er soll gesund bleiben, dass er unsere Gemeinde
auch fernerhin, mit seinem religiösen
Dienst leiten könne.

der Ijel 1.Feb 2008
-Fortsetzung folgt-
gk
schrieb am 01.02.2008, 19:09 Uhr (am 01.02.2008, 19:45 Uhr geändert).
Apropos, hier kann man auch hören wie ein neuer Pfarrer nach Rode geholt wurde.

En hischen Dunk un den Ijel, di sich de Mäh gemocht huet, de Afnohm durch seng Nedderschräft uch diënen verständlich ze mochen, dä den Roder Dialekt net esi geat verstohn.
Kokeltaler
schrieb am 03.02.2008, 21:00 Uhr
Hallo Ijel, kennst tea det Beåch vum Härr Fårr Georg Wenzel "Wortmachen in Rode"?
der Ijel
schrieb am 06.02.2008, 17:40 Uhr
Kokeltaler schrieb: Hallo Ijel, kennst tea det Beåch vum Härr Fårr Georg Wenzel "Wortmachen in Rode"?

Hallo Kokeltaler !
Em huet schi long näst mih geliasen vun Dir. Wo worst Tea?
Sächer hun ech dåt Beach vum Herr Fårr Georg Wenzel.
Und ech zitiiren eos senjem "Vorwort":
Die alten Roder sprechen Worte anders aus als die jungen Roder. In den den (Stereotypen)"WORTEN" ist die Aussprache oft anders als in der alltäglichen "Prosa"(Umgangssprache)
Da es noch keine orthographische Regeln für den Roder Dialekt gibt, haben wir je nach Klang der Aussprache,ein und dasselbe Wort verschieden wiedergegeben.
Mögen die Germanisten daraus ihre Schlüsse ziehen.
Der Bearbeiter stellt für wissenschaftlich interessierte Leser ein Tonband zur Verfügung, auf das der ganze Mundarttext gesprochen wurde. Nur aus diesem kann Wortklang und Satzmelodie entnommen werden.
Das Tonband wird über die "Siebenbürgische Bücherei" Gundelsheim zugänglich sein. Zitat Ende.

Åf det Tonband ban ech sihr noagierig. Ow dåt änzwäschen uch digitalisiert woarden äs, uch ow et zem bekun äs ?

der Ijel
schrieb am 15.02.2008, 05:07 Uhr (am 02.06.2008, 18:30 Uhr vom Moderator geändert).
Kapitel II
Vireldaurf, Seasterscheft uch Breoderscheft!
Pållemwiaden uch „Neebaim“* haulen.


Eos Jemain dä wos an droi Viireldairfer
eajedailt. Miir, dot aiwerscht Viireldaurf
dot håt den Nümen bekün, dürch an jeweas Persün
di a Mexiko äs jewaist, an Amerika.
Und ----asü hot em eus Vireldaurf „Mexico“ jehaissen.
Und hüt, bäs huit---- bestaid di Nümen niuch än.----
Iech wallj woanschen, dått uch mir Mexicaner
dä mer niuch häi laiwen, jesoind bleiwten an kåinden
an de Zeokunft sän,----åwer mir werden -----dått iech
schün ainendöchtzich Joihr old bean wärren iech ----
neman fear…… kiennen…?

Soe Se Herr H. Huet et ha fräher Breaderscheften
gegian? Wa woren da ägericht?


Eos Jemain besteamd froiher ois Seasterscheft
uch Breoderscheft.
De Breoderscheft dä håt ålle Joihr vairmel Zeojaunk.
Dåi wörd----jeeder di sich net jeot benam an der
Kiirch, åwer nuppt a, åwer soss a a wenich
militeeresch dåi, åwer feehlt a an der Kirch. ----
Dåi wåihren zwien Ǻfsichtar, dä schriewen den åf,
und dråi wun der Zeujaunk woos, wörd di bestråift.

Und deo håtte mer dä jrüüß Aurneng.
De -- Breoderscheft besteamd deo mät
Haindertzwinzich Kniichten.
De Seasterscheft wos mät Haindert uch Zien-----
Dä steamden deo. Se bedrehde siech niet zem seatzen.
Se steamden an zwea Rienden am Jaung, vün der Urjel
åinder dem Tüüren hear, bäs vauren var den Eelter,
lungde se,---Dot woihren--- Und huit äs,----
mät asiefel bestaid de Seasterscheft dått se seatze kiennen.
Uch de Breoderscheft dä niuch eas- äs sihr
schwuch, uch dä sien, sen maist oiswärts,
an de Staidten an liiren east. An soatche siech den Oinderhold---- dürch---
wä dürch ajåne Verdänst.

Nea soe Se, håt de Breaderscheft net uch en
Ǻfgow än der Gemiin, oder äst ze healfen?


Wun Bauen wos, iener---- dått a an Hois baue
sal, åwer an Schör sal bauen, dråi kwåimen
de Luit, an holfen, an bröchten uch meat.
Ǻrbes, Bouflesch, an--- mät dem wut se--- kåint
spriechen, wot se bröchten, håt a den Douch uch jeneach
zem Essen. Jeneach---- et wörd fleissich jehoalfen.
Asü wos de Ǻinderstetzeng,
dåt ajeedet, det Bauen net asü spiirt.
Wä huit, woi a niemesten hüt, dåi mes te et iewerjain
an am Maister, an ar -----Grup, wä der Blåich sprächt,
dått a, det Hois dör bekit,---- Healf bekit a huit
nichan mih.---- Mer sen ze wiennich.

Frauen Stimme---- Kållar jröewen
--
Uch deo, deo a sal bauen, ziuch de Jügend,
Meed uch Kniicht, und wörd der Kållar jejröwen.
Des Ǻiwest,-- di betreefend bestolt de
Ajuvanten, de Musik und de Jügend åinderhealt
sich far dot, des Ǻiwest, an zwåi Ståinden,
wörd jedamzt. Diet wos de Breoderscheft,
dä froierich, var em zweeten Weltkräch.

Soe Se, most de Breaderscheft net uch
de Fieldbrånnen piuzen ?


De Oldkniicht dä, håtten de,----de Bescheeftijeng
de Feeldbrånnen hairzerichten. Dä ziugen åft Feeld.
Är dräi öwenzeo, är dräi åfenzeo vün(der Jemain)
und richten de Brånnen oalles an de Riend.
Far dot kåinde se sümmeln, ois der Jemain, de Aucher.
A jeedet jouf zwei bäs droi Aucher, und dråi
kwåime se zesümmen, Såindech Zoiwend,
und håtten an Essen uch an
fien loastich Ǻinderholdeng, far dot.

Huet em fräher de Meeden--- uch Moabiim åfgesåtzt?

Chå--- dot auch, (Neebaim) Maubaim uch dråi
hä dies Pållemwieden.-----

Wonni mocht em dåt?

De Pållemwieden dä hauld em---
Pålemsoindech---Pållemsunåiwend,
hauld em däi, dråi de Neebaim,
dies Launden åwer Biirken
dä soatzt em dråi
Fuustdouch åf.------

Wa geng dåt fiur sich?

Dot jieng fien,----et feurden än Kummeråtscheften, wåihren, ----
et woihren är siewen är åcht, de Kummeråtscheft ---
dä spänden dråi de Jieter---
ajån Jieter uch de Wiugen und feohren oissen-----
der Beaschhoidar ziuch met äan meat, an arlauft en---
- asievel öizehauen. A jeeder sie Stoatch far sien zeokinftich Bruit-----

Bekum em uch ze Dränken äm dot?

Far dot bekwam em ze Dräntchen. Et ziugen än---
maist än är zwien, de Kummeråtscheft ziuch meat
an holf åf--- såtzen----end dä Bruit håt dich dråi
Jebåtchsel jemoucht, wäm spreach, Finkeschjer---
Finkeschjer bröcht em dich deo za deer Ziet—
uch Plåtschinten, ----an Keachen wörd jebåken.
Dråi wörten dä bedänt an bekwåimen ze Dräntchen,
uch zem Essen---A Käänd hiirt em nårlich: Mamma---

* Neebaim, eigentlich Meebaim = Maibäume



Altkurator G.H.74 aus Rode spricht in diesem Abschnitt
von der Administrativen Einrichtung „Vierteldorf“
Schwesterschaft und Bruderschaft sowie
von Palmweiden und Maibäume aufstellen.


Unsere Dorf war in drei „Vierteldörfer“ eingeteilt.
Wir, das oberste Vierteldorf, hatte
den Namen bekommen, durch eine gewisse Person,
der in Mexico gewesen war,
in Amerika. Und----so hat man unser
Vierteldorf „Mexico“ genannt.
Und hat----- bis heute-- besteht der Name,
immer noch.
Ich möchte wünschen, dass auch wir Mexicaner
die wir hier noch leben, gesund bleiben und könnten
in die Zukunft schauen,----aber wir werden----
dass ich schon einundachtzig Jahre alt bin,
werde ich nicht mehr----weit----können----(dienen)

Sagen Sie Herr H. hat es hier früher Bruderschaften gegeben? Wie waren die eingerichtet?

Unsere Gemeinde bestand früher aus „Schwesterschaft“ und „Bruderschaft“
Die Bruderschaft hatte alljährlich viermal „Zugang“**
Da wurde jeder der sich nicht gut benahm,
in der Kirche, ob er eingenickt war, oder ob er etwa militärisch da saß, oder ob er
nicht anwesend war in der Kirche.----
Da waren zwei Aufseher,
die schrieben den auf. Und wenn Zugang war,
wurde der (betreffende)bestraft.

Und damals hatten wir Ordnung.(im Sinne von Ethik
und Moral) Die Bruderschaft bestand aus 120 Burschen.
Die Schwesterschaft war mit Hundertzehn----
die standen damals. Sie hatten nicht Platz zum sitzen.
Sie standen in zwei Reihen im Gang, von der Orgel,
unter dem Turm her, bis vorne vor den Altar, langte
(die Schlange) Das waren----und heute ist es,----
mit soviel besteht die Schwesterschaft
dass sie sitzen können.
Auch die Bruderschaft, die es noch gibt----
ist sehr schwach, auch von denen sind die meisten
auswärts, in den Städten, um was zu lernen. Und suchen
sich den Unterhalt selbst--wie durch eigenen Verdienst.

Nun Sagen Sie, hatte die Bruderschaft nicht auch eine Aufgabe in der Gemeinde, oder was zu helfen?

Wenn es Bauen hieß, dass einer ein Haus bauen sollte,
oder eine Scheune, dann kamen die Leute und halfen,
und brachten auch mit. Bohnen,Speck, und----mit dem
was sie---man konnte sagen, was sie brachten,
war für den Tag auch genug zum Essen da.
Immerhin, es wurde fleißig geholfen.
So war die Unterstützung, dass (keiner) das Bauen so zu spüren bekam.
(Nicht) wie heut, wo er niemanden hat, da musst du
es (in Auftrag geben) einem Meister,
einer-----Gruppe, wie der Rumäne sagt,
dass er, das Haus hinkriegt.---
Hilfe bekommt er heut keine mehr.----
Wir sind zu wenige.

Frauen Stimme----Keller ausheben---

Und da, da er Bauen sollte, kam die Jugend,
Mädchen und Burschen, und es wurde
der Keller ausgehoben. Abends,---
der betreffende bestellte die Adjuvanten,
die Musik und die Jugend unterhielt sich dafür,
etwa zwei Stunden, wurde getanzt.
Das war die Bruderschaft, die frühere,
vor dem zweiten Weltkrieg.

Sagen Sie, musste die Bruderschaft nicht auch die Felbrunnen putzen.?

Die „Altknechte“ hatten die----Beschäftigung,
die Feldbrunnen herzurichten. Die gingen aufs Feld.
Zu dritt unterhalb des Dorfes, zu dritt oberhalb
des Dorfes, und richteten alle Brunnen her.
Dafür durften sie sammeln, im Dorf, die Eier.
Jeder gab zwei oder drei Eier. Und dann kamen
sie zusammen Sonntag Abend und hatten
ein(gemeinsames)Essen,und eine
Gesellige Unterhaltung, dafür.

Hat man früher den Mädchen auch Maibäume aufgesetzt?

Ja----das auch, Maibäume und dann diese Palmweiden---

Wann machte man das?---

Die Palmweiden die holte man am
Palmsonntag--- Palm-Sonnabend, holte man die,
dann die Maibäume, diese Linden oder Birken,
die setzte man zu Pfingsten auf.----

Wie ging das vor sich?

Das ging schön—--es fuhren immer Kammeradschaftenweise
die waren zu sieben oder zu acht, die Kammeradschaft---- spannte dann die Zugtiere--- eigenes Gespann,
mit Wagen und fuhren hinaus----der Förster fuhr mit,
und erlaubte ihnen soviel abzuhauen. Jeder sein Stück
für seine Zukünftige Braut.--

Bekam man auch zu Trinken dafür?

Dafür bekam man zu Trinken. Es gingen immer----
meistens zu zweit, die Kammeradschaft ging mit,
und half beim auf---- setzen,und die Braut
hatte dann(Gebackenes) vorbereitet,
wie man sagt, Krapfen-----
Krapfen brachte man zu der Zeit,
und Pfannkuchen,----
ein Kuchen wurde gebacken.
Dann wurden die bedient,
bekamen zu Trinken und zu Essen.----
Kinderstimme ruft leise: Mamma---

**Zugang= Generalversammlung mit Pflicht-Anwesenheit
der einzelnen Mitglieder.


-Fortsetzung folgt-
der Ijel
schrieb am 29.02.2008, 05:43 Uhr (am 02.06.2008, 18:31 Uhr vom Moderator geändert).
Kapitel III
Schweinemast und Koscherfleisch.

Kirchenmühle

End----soe Se de Wirten haär eos Rued--
äs et den geat gegongen ? Hu se häi----
wåtfür Wirtscheft hu se häi bedriwen ?


1.Mer håtten de Vairfeelder-Wiirtscheft---
mer jiengen vün der Droifeldder,
wörd ----det Droifeld wos kommassiirt woarden.
Und dråi jienge mer iewer an de Vair-
feelder-Wiirtscheft---
Und dråi wos et viell beesser nåidees,
håtten mer mih Arfulch.

End wa wor der Angderschiid dea
kenne Se sich erännern noch wä dot wor?


Nå jeweas!

Kenne se e wennich erziallen?

Iech wos dich deo(-------Verwooldar)
za der Ziet.

Wag geng dåt fiur sich?

Nå---A jeeder---- di håt bäs vair Jieter.
A Pöör Jieter drif a oissen, bä de Haird.
A Pöör Jieter håt a dehaim.
An oarbert mät deen.
Den amdern Douch waisselt a,
an moucht dot Pöör oissen,
und diet healt a dehaim.
Asü wörd ständig än jeoarbert.

2.Dråi håtte mer de Dämpfkolon,---
a Röd-------Dråi hatte mer uch den Petkus,
zem Kauren rainijen.
Dråi håtte mer uch den Rooder,
håtte mer häi, a Röd. De Kråmpiiren
wörden aroisjewoannen, wörten
haime jefeurt. Und dråi
kwam de Dämpfkolon,
ziuch ün de Riend.

A jeeder di moucht---- bäs---
zwinzich Keessevel, Denn der
Keesel, der Dampfkeesel ----moucht
a an de Aird eannen, dä maisten
håtten dich de Betonkuil,
dä amdern mouchten sich sålwest
an Kuil, an mouchte se konesch awienich,
dråi löchten se mät Zäjeln,(ois)
an mouchte se oalles---- dör eannen
de Kråmpiiren.

Und dråi wörde Schwien jefittert,
und dä Schwien dä kåind em öisåtzen.----
An jeed Wiuch ziuch an Transport Schwien
bäs keen Eapeschderf- Der Bloos
di iewernam se---an wörd jeschätcht
bäs keen Üsterriech-----
Üsterriech åwer Fraunkriech.

Dråi dot Jång Väih, uch det Prima Väih,
--- et woiheren-----( diet--) vü Palestiina,
wörd jeschätcht, und dot ziuch direkt
åls Koscherflaisch-----)
awiech bäs keen Palestina ---

3.Dråi håtte mer de Kirchemiell häi—
und de Kirchemiell dä wörd jebaut
am 25er und woihren Schauld,
wos dåi bliewen und am 33er
ziugen de Perzent åfen bäs åf 30 Perzent---

Und dråi wörd Jeeld jesümmelt,
Die net Jeeld hoat sålwest,
di åinderschriew an Schauldschien----
bä der Kåss, bä der Raiffeisen,
und nam siech Jeeld åf,

10 Toisend, 15 Toisend, 20 Toisend,
demnåi wä a beschuffe wos
mät sinem Vermäijen---
Demnåi beziult a de Miell, und
de Schauld dä wörd jedåtcht,
dråi anienem oalles dått mer der Kåss
neastmih schåldich woihren.

Und dråi, wut eansall künn dåi,
vün---- diesem---- vün der Muit,
sallen de Luit beziult wearden, nåides.
A sal siech dråi mät deer Frücht,
sien Schwien fittern, dått a det Jeeld
weder zeroatch bekweem.
Asü wos de Veraurneng,
åwer dråi kwam der Krääch,
und briuch oalles zesümmen,
und dråi--- es de Miell
iewerjejungen dem Staat.

-------------------------------------------------------
ÜBERSETZUNG des obigen Textes.

Sagen Sie--- die Bauern Höfe,hier in Rode
gingen die gut hier in Rode.
Was für Wirtschaft haben Sie hier betrieben?


Wir hatten die Vier-Felderwirtschaft---
wir gingen von der Drei-Felderwirtschaft,
das Dreifeld war „kommassiert“ worden.
Und dann gingen wir über in die
Vier-Felderwirtscheft---
Und es war viel besser danach,
hatten wir mehr Erfolg.

Und wie war der Unterschied damals,
können Sie sich noch erinnern wie das war?


Aber sicher!

Können Sie ein wenig erzählen?

Ich war doch damals ----(--Verwalter)
in der Zeit.

Wie ging das vor sich?

Na---Jeder (Wirt) hatte bis vier Zugtiere.
Ein Paar trieb er hinaus auf die Weide.
Ein Gespann hatte er zuhause.
Und arbeitete mit dem.
Am nächsten Tag wechselte er,
trieb das andere hinaus,
und hielt dieses zuhause.
So wurde ständig gearbeitet.

Dann hatten wir die „Dampfkolonne“----
in Rode----Dann hatten wir den „Petkus“,
zum den Weizen reinigen.
Da hatten wir auch den „Rooder“
hatten wir hier in Rode----Die Kartoffeln
wurden, geerntet und wurden
nach Hause gefahren.
Und dann kam die „Dampfkolonne“
von Haus zu Haus.

Jeder (Wirt) machte--- bis---zwanzig
Kessel voll. Denn der Kessel,
der Dampfkessel----wurde in die Erde
hinein, die meisten hatten wohl
eine betonierte (Silogrube),
andere machten selbst eine Grube,
legten sie mit Backsteinen aus,
etwas abgeschrägt. Und hinein
kam, die ganze Menge
der Kartoffeln.

Und dann wurden Schweine gemästet,
die Schweine konnte man absetzen.---
Wöchentlich ging ein Transport Schweine
bis nach Elisabethstadt. Der „Bloos“
übernahm sie--- und wurde geschickt
bis nach Österreich----
Österreich oder Frankreich.

Dann das Jungvieh, und das „Prima“ Vieh,---
es waren----(die----von Palestina,----
wurde geschickt, und das ging direkt
als Koscherfleisch---
weg, bis nach Palestina*.

Dann hatten wir die Kirchenmühle hier.
Die Kirchenmühle wurde gebaut 1925.
Und es blieben Schulden übrig.
Und 1933 stiegen die Zinsen
bis auf 30 Prozent.

Dann wurde Geld gesammelt.
Wer selbst kein Geld hatte,
unterschrieb einen Schuldschein---
bei der Kasse, bei der Raiffeisen,
und nahm sich Geld auf,

10 Tausend, 15 Tausend, 20 Tausend,
je nach seiner Vermögens-
beschaffenheit---
Danach wurde die Mühle bezahlt. Und
die Schulden wurden gedeckt,
auf einmal alles, so dass wir der Kasse
nichts mehr schuldig waren.

Und danach, der zu erwartende
Gewinn--- von der---Maut,
sollten die Leute bezahlt werden, nachher
sollte der Einzelne, mit dem Getreide,
seine Schweine mästen, dass er das Geld
zurück bekäme.
So war die Verordnung,
aber dann kam der Krieg,
und es brach alles in sich zusammen.
Dann---- ist die Mühle
Staatseigentum geworden.

*Israel gab es damals noch nicht.
------------------------------------------------------
Fortsetzung folgt.



der Ijel
schrieb am 17.03.2008, 23:49 Uhr (am 02.06.2008, 18:32 Uhr vom Moderator geändert).
Kapitel IV Weinbau.
Kampf gegen Filoxera und Peronospora.

Kanne Se noch erziellen vum Wenjbaa
wa et wor ?


Wienbau håtte mer häi,
a Jeeder di trööcht dernåi, mät dem Wien,
sal a siech east,-----bauen.
Und dürch doot es viell jemoucht
woarden. Dürch de Wienbau.
Ddenn a Jeeder moucht deo,----
dien---- an hoalf Jiuch hoat-----
dot wos schün neo--- an hoalf Jiuch,
dåhear kåint a riechnen bäs åf 300 Aimer.

Vun em Hoalwe Jooch?

Chå, vün am Hoalwe Jiuch---
Waunert-----wol et jeot Sorten woihren.
Denn ajeedet--- mir bauden deo,
Mädchentraube, deo maist än
uch Nåiburger, Kiennengsausten, Austen, Risling,
-- --------
Et woihren jeot Sorten häi,
und håtten uch än de Kaifar ----
dä kwåimen vü Scheessbrich-----
uch vü Krünen kwoimen se hair
Wien kaifen--- vü Vasharheli,
Wut iech sålwes hü jeschuft
de Wien kee Vasharheli uch kee
Sovatå deo, viel Joihr, feste.
Ǻlle Wiuchen an Kuffvel Wien
schufft iech.

End so Se, gow et net uch esi en ----
Veriin, datt em åsi----dått em de Wenj
summelt---uch zesummeschådd?


Mir sallen dot mouchen,
Mir håtten dot beschlössen, sallen----
an der Ziet, salle mer de Såål bauen,
häi a Röd, an jrüssen Såål.
Und di Såål sal haunder der Schiul kün,
woi de Schiul eas var der Kiirch,
vün der Kiirch åffen doi sal an-----
sal der Kållar wearden.
Uch am Kållar sall Wien var de
Frauenverain dått em dåi
Bruilleft kåint jain.
Dåi sal Jefees, asü Scheiwen
uch oalles, wut et briecht dör,
uch Däschtecher---sal eajekauft wearden.

Und dot sall dråi an der Kuchel
eajeschlössen wea--sien,
und wun an (Hochzet)Bruilleft wos
såll em dråi direkt dör zauchen,----
uch neastmih zedeoen, nicha mih Jefees
uch neast mih, dot sall oalles----
De Bedäneng sall viulzailich
sien dåi. Nåi eosem Plån
den mer deo hoatten.

Et wörd uch jesümmelt Wien far dot,
et wos an, et woiren an---- Toisend----
Toisendvairhaindert Aimer Wien
håt em jesümmelt, an am Kållar,
und di sall dråi verkauft wearden,
und sall det Jeeld dot sall----
det Fundament sien ----dått mer ü kåinde feejen.

Ǻwer dråi kwam der Kräch,
und et äs oalles am Hoalwe bliwen.-----
Und dot Jeeld wörd dråi wieder
åfjedailt den Luiden
däden et håtten jejain.
Asü wos dot deo----

Erzielle Se----des noa Wånjert,
des amerikaneschen dä se ugeluecht
hatten, wåt hatte se fräher häi ?---


Nå dot wåihren auch Waunert,
dies Old Waunert --åwer ----
de Filoxera (------ )-de Würzeln deo-----
denn de Filoxera dä fross de Würzel
dürch --- an der Aird--- dråi
håtte mer diet Spreatzmeattel
zem an de Aird spreatzen.

Et wos asü an ----Pump dä wörd üjefållt.
Und dråi wos an Treat dåi -----
wut an de Aird eane jieng, dot håt Liucher,
und dråi trot em åf den Tread.
Und dråi spreatzt dot
an der Aird verdailt.
Dot wos jeot an zwei Joihr holf dot.
Ǻwer dråi nåides holf uch
dot neast mih---dråi muesste mer
de Waunert åmrigolen.

Dot wos am 4er ----1904 wörden de Waunert
åmriggolt und wörten dråi dies veredelt--
bekwåimen dråi Ǻinderlåigen----
dot wåiren dich de „Vifaria“
De „Belandeere“ kwåimen auch meat,
de („Rupestrich“) asü drau Sorten.
De Belandeere wåiren mih
an der jailer Aird, dråi an der
samdijer Aird wåiren de Rupestrich
an der schwörzer Aird wåiren
de Vifaria--- asü wörden dä veredelt----
und holfen sich---se ziugen am bekwam
Schiuleng. Kee Miedwesch ziuge se.
--- Chå, de Kniicht uch dies Männer
dies jången und lihrden vereedeln.

Und dråi wörd häi jeoarbert.
Dåi wörd an Zimmer üjericht.
Dåi wörd eajehaizt bäs 36 celsius
bäs dä am Bedrif wåihren, dä Steek
Dråi wåiren dä dåi 14 Dåch
bäs drau Wiuchen, wörd dåi jehaizt.
Dråi wun dä Driw ziemmlich
hüh wåihren an der Kist,
dråi schiercht em dä Kist oissen.
Et wörd rigolt asü an Ploatz,
wör em dä dråi easchüült
asü an ----Hüjel wörd jemoucht ---

Dråi Wörten dä eajeschüült
und dråi an Oisdåjen wörten dä dråi
bewürzelt jenamder jesoatzt.
Am Wänter wörd rigolt
und an Oisdåjen soatzt em dä oissen----
dä Steekeltcher.
Asü wörd der Waunert üjelööcht.

Woram mosst em änj rigolen ?

Rigolen muesste em am dot----am---
mih am de Kaiwer. Uch dått et raugel woos
de Aird, dått de Würzeln kiernich
oarbern kåinden an der Aird.

Huet em de Wanjert uch mäste messen?

Measten, maist ållen dreat Jåihr bröchte mer
aist Stolmeast. Deo wos nicha Kuunstmeast.-----

Wefelmeal huet em häi äm Durchschnet de
Wanjert sprätzen messen ?


Spreatzen---spreatzte mer deo maist
än når vair mel. Ǻwer dråi troot se
än mih åf de---- Peronospora
und dråi spreatzte mer bäs saisemel.
(--------)
Am 33er wos an ----licht Jåhr
et wos än koold und ----de----Weimern
wöörden net reif( ----wåiren net reif woarden - --)
und an dem Joihr håt iech siwe mel
jespreatzt, håtte Weimern jeneach.
Ǻwer wun mer se an de Boat eane schoaten
an wall maischen, kleatterte se wä de Ǻrbes--
----asü kleatterde se --------)und et wos uch
a soor Wien, und der 33er Wien wörd
dråi an Eandåjen------am 34er wos a jeot
Wien, dråi ziult et sich net ois dåt mer
Kuffen kaiften----und schoatten den 33er
Wien läwer ois----an de Bouch (------)-

Woaher kuufte Se de Koffen?

De Kuffen ----maist vün Eapeschderf
vüm Müller uch dråi wieder vü Scheessbrich.

Kumen net uch deser Ǻinjerscher---

----Ǻinjersch Kuffen håtte mer nichan.
Maist än dies vü Scheessbrich uch
Miedwesch uch Eapeschderf wörden
de Kuffen bestolt.

Wonni kuuft em däi? Åf dem Gohrmert?

Nå ---dä wörten jedången---
am feohr dör, direkt za deem, nam a Liter
åwer zwee Liter Wien meat, und juuf
dem Üjoif und dråi
wörd de Kuff jemoucht.(-------)

Sen de Legt hähär åf de Gohrmert
gefueren, fräher?


Ǻf de Joihrmert schün mät Väih,
uch dråi åf de Jåihrmert mät Kukuruz ----
(Tîrkeschkauren) keen Eapeschderf---

Iech hün auch aist jefeuhrt an Feor Kukuruz,
keen Eapeschderf--- und et wåihren wiennich
Kaifar. Dråi kwam a Feldwebel, und muesst et
an de Kasaren foihren ken Eapeschderf
und muesst et oalles ant Mågesin eannen
dråhn, åfen åf den Tråppen.
Asü an Såck åf de Roatch, dot äs hüh.----)
Iech verkauft nichan mih Kukuruz---
--------
-----) ----läwer kauft iech mer Schwien
an verfittert et häi------ an der Jemain.

Kåinde Se verkiifen de Schwenj?

Dä ziugen än keen Eapeschderf.
Dä wörten häi verkauft------än åf det Kilo
laiwendich Jewicht. Dråi wörten dä
fien beziult, schufte se keen Epeschderf
dåi wörte se eawaggoniirt, und ziugen
dråi bäs ----keen Wäänen, ant Oislamd.
------------------------------------------------------------

Übersetzung des obigen Textes
Kapitel IV Weinbau.
Kampf gegen Filoxera und Peronospora.

Können Sie noch erzählen vom
Weinbau wie das war?


Weinbau hatten wir hier,
jeder trachtete danach dass er
mit dem Ertrag des Weines sich
etwas---bauen konnte.
Dadurch ist viel erreicht worden,
Durch den Weinbau.
Denn jeder hatte damals--- wer ein
Halbes Joch hatte, das war nun schon---
-Ein Halbes Joch, davon konnte er mit----
bis zu 300 Eimer (Most) rechnen.

Von einem Halben Joch?

Ja von einem Halben Joch----
Weinberg, weil es gute Sorten waren.
Denn jeder---- wir pflanzten damals
Mädchentraube, meistens,
und Neuburger, Königgsasten,
Asten, Risling---
es waren gute Sorten hier,
und hatten auch immer die Käufer,
die kamen von Schässburg----
und von Kronstadt kamen die(Weinhändler)
von Vasharheli,(Tg-Mureş)
Was ich selbst an Wein gefahren habe,
nach Vashaheli, und nach
Sovata damals Jahre lang hindurch.
Wöchentlich fuhr ich
mit einem Fass voll Wein.


Und sagen Sie, gab es nicht auch so----
einen Verein, dass man also dass man
den Wein sammelt und zusammenschütte?


Wir (wollten) das machen.
Wir hatten das beschlossen,
sollten----- in der Zeit sollten wir
einen Saal bauen, hier in Rode,
einen großen Saal.
Und der Saal sollte hinter der Schule
entstehen. Wo die Schule ist vor der
Kirche, oberhalb der Kirche, dorthin
sollte---der Keller kommen.
Und im Keller sollte Wein für den
Frauenverein----Dass man dort
Hochzeiten feiern könnte..
Dort sollte Geschirr, Teller und alles
notwendige, Auch Tischdecken
sollten angeschafft werden.

Das sollte in der Küche (verwahrt
bleiben, um es bei Hochzeiten
direkt vor Ort, bei der Hand zu haben.
Um kein Geschirr mehr von sonst wo
herbeischleppen zu müssen.)----

Die Bedienung sollte vollzählig
sein dort.Nach unserem Plan
den wir damals hatten

Es wurde auch schon Wein dafür
gesammelt. Es waren ----Tausend----
1400 Eimer Wein hatte man
gesammelt, in einem Keller.
Der sollte anschließend verkauft
werden, und das Geld sollte den
Grundstein für den geplanten
Bau darstellen.

Aber dann kam der Krieg,
und es ist alles (abgeblasen worden)
Das Geld wurde wieder unter die Leute
aufgeteilt welche den (Wein zur
Verfügung gestellt) hatten
So war das damals.

Erzählen Sie----diese neuen Wein(Reben)
die sogenannten „amerikanischen“ die Sie
angelegt hatten, was für
(welche )hatten Sie früher hier?


Na das waren auch Weinreben,
diese „Alt-Weingärten“---- aber----
die Filoxera(-------)die Wurzeln
damals, denn die Filoxera frass
die Wurzel in der Erde.---
Dann hatten wir dieses Mittel
zum in die Erde spritzen.

Es war so eine----- Pumpe die wurde
angefüllt, die hatte einen Tritt----
welcher in den Boden eingefügt wurde.
(Das Spritzmittel wurde
im Boden verteilt).
Das war gut, etwa zwei Jahre
hatte das Wirkung. Doch später
half das nichts mehr dann
mussten wir die Weinberge
um „rigolen“

Das war im 4er—1904 wurden die
Weinreben (ausgegraben) und es kamen die
veredelten----wir bekamen (Unterlagen)---
das waren die „Vifaria“ „Belandeere“
wurden auch mit geliefert sowie die
„Rupestrich“ als drei Sorten.
Die Belandeere waren eher
für gelben Boden, für sandigen Boden
waren die Rupestrich,und für schwarzen
Boden waren die Vifaria geeignet.
So wurden die veredelt----
(Und halfen sich) man bekam
Schulung. Nach Mediasch gingen sie.
---- Ja, die Burschen Männer
die jüngeren und lernten das Veredeln.

Auch wurde hier gearbeitet.
Es wurde ein Zimmer eingerichtet.
Das wurde aufgeheitzt bis auf 36 celsius
bis die Reiser Triebe bekamen.
(Die blieben 14 Tage bis drei Wochen
in dieser Temperatur )
Als dann die Triebe ziemlich
hoch waren in der Kiste.
Wurde die Kiste hinausgeschoben.
Es wurde rigolt, an einem
bestimmten Platz. wo die Reiser
eingeschalt wurden

Dann wurden die eingeschalt,
und dann im Frühjahr wurden sie,
bewurzelt, gleich gepflanzt.
Im Winter wurde rigolt.
Und im Frühjahr setzte man sie hinaus---
die kleinen Rebpflänzchen.
So wurde der Weinberg angelegt.

Warum musste man immer Rigolen?

Rigolen musste man deswegen---- damit----
hauptsächlich wegen den Käfern. Und damit
die Erde aufgelockert wurde, dass die Wurzeln
schneller arbeiten könnten in der Erde.

Hat man die Weinberge auch düngen müssen?

Düngen, meist alle drei Jahre brachten wir
mal Stallmist.Damals gab es keinen Kunstdünger.

Wie oft mussten hie, im Durchschnitt die
Weinreben gespritzt werden?


Spritzen--- spritzten wir damals meistens
nur vier mal. Aber dann trat sie immer
häufiger auf die--- Peronospora
und dann spritzten wir bis sechs mal.
(-------)
Im 33er war ein ---- schlechtes Jahr
es war immer kalt und----- die---- Trauben
wurden nicht reif (----waren nicht reif geworden----)
Und in dem Jahr hatte ich sieben mal gespritzt,
Trauben waren genug.
Aber wenn man sie in die „Butte“ schüttete
um zu meischen, ratterten sie wie Bohnen-----
so schepperten sie-------) und es war auch
ein sauerer Wein, der 33er Wein wurde
dann im Herbst---- 1934 wurde ein guter
Wein,da zahlte es sich nicht aus
Fässer zu kaufen-----Man schüttete den
33er Wein lieber weg--- in den Bach(----)

Wo kauften Sie die Fässer?

Die Fässer--- meistens in Elisabethstadt
vom Müller und dann wiederum von Schässburg.


Kamen nicht auch ungarische----(Handwerker-)

--- Ungarische Fässer hatten wir keine
Meistens diese von Schässburg, Mediasch und
Elisabethstadt, wurden die Fässer gedungen.

Wann kaufte man die? Auf dem Jahrmarkt?

Nein ----die wurden gedungen----
Man fuhr huin direkt zu dem,
man nahm eine Flasche Wein,
oder zwei mit, gab eine Anzahlung.
Und dann wurde das Fass gemacht.

Sind die Leute von hier auf die Märkte
gefahren,früher?


Auf die Jahrmärkte, schon mit Vieh
und dann wiederum mit (Getreide)
-Mais nach Elisabethstadt.

Ich hab auch einmal eine Fuhre Mais
nach Elisabethstadt gefahren--- und
es waren kaum Käufer da.
Da kam ein Feldwebel und ich musste in die
Kasaren fahren nach Elisabethstadt,
und musste alles die Treppen
hinaufschleppen ins Magazin.
So einen Sack auf dem Rücken das war hoch----)
(--------)lieber kaufte ich mir Schweine
und verfütterte es hier im Dorf.

Konnten sie verkaufen die Schweine?

Die gingen immer nach Elisabethstadt.
Die wurden hier verkauft----- immer pro Kilo
lebend Gewicht. Die wurden gut bezahlt,
brachten sie nach Elisabethstadt, dort
wurden sie einwaggoniert, und gingen
bis---- nach Wien, ins Ausland.
-----------------------------------------------------------

Fortsetzung folgt- in zwei Wochen.
Als fünftes und letztes Kapitel vom Selben Erzähler:

Vom Weinspediteur zum Hotelportier
Sinaia konnte ihn nicht halten.
Der gutbekannte Altkurator unserer Generation
war zu sehr mit der alten Heimat verbunden.

siebenschläfer
schrieb am 20.03.2008, 12:55 Uhr
der Ijel schrieb: Kapitel IV Weinbau.
Kampf gegen Filoxera und Peronospora.

Erzählen Sie----diese neuen Wein(Reben)
die sogenannten „amerikanischen“ die Sie
angelegt hatten, was für
(welche )hatten Sie früher hier?


Das war im 4er—1904 wurden die
Weinreben (ausgegraben) und es kamen die
veredelten----wir bekamen (Unterlagen)---
das waren die „Vifaria“ „Belandeere“
wurden auch mit geliefert sowie die
„Rupestrich“ als drei Sorten.


Interessant was der Roder Kurator erzählt.
Bei "Rupestrich" handelt es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um "Vitis rupestris", die auch Felsen- oder Sandrebe genannt wurde.
Mit "Vifaria" oder "Belandeere" kann ich weder was anfangen, noch habe ich irgendwas im Internet gefunden. Möglicherweise sind die Bezeichnungen nicht ganz korrekt.
Kann hier jemand weiterhelfen?

Gruß und frohe Ostern,
siebenschläfer.
der Ijel
schrieb am 20.03.2008, 16:44 Uhr
Es wäre gut wenn jemand genauer weiter helfen könnte, mir waren diese Begriffe auch fremd. Akustisch sind sie nun mal so herübergekommen.
Mich würde es interessieren, Siebenschläfer, hast Du auch zugehört während Du den Text gelesen hast?
siebenschläfer
schrieb am 20.03.2008, 19:07 Uhr
der Ijel schrieb: Mich würde es interessieren, Siebenschläfer, hast Du auch zugehört während Du den Text gelesen hast?
Leider kann ich diese Aufnahme nirgendwo finden. Die vorherigen Kapitel sind alle unter Munartaufnahmen zu finden, aber der Weinbau fehlt (oder hab' ich was übersehen?).
Mit dieser Angelegenheit habe ich nochmals das Roder Heimatbuch durchsichtet, aber darin ist nichts über die Veredelung der Reben vermerkt.
Vielleicht kennt sich jemand in diese Foren damit aus.

Gruß,
siebenschläfer.
gk
schrieb am 20.03.2008, 19:21 Uhr
siebenschläfer schrieb:
Leider kann ich diese Aufnahme nirgendwo finden. Die vorherigen Kapitel sind alle unter Munartaufnahmen zu finden, aber der Weinbau fehlt (oder hab' ich was übersehen?).

Der Ijel war schon wieder schneller als der Hase

Die fehlenden Teile der Aufnahme müssen noch geschnitten, bearbeitet und online gesetzt werden. Das wird gemacht, sobald einer der Webmaster Zeit dafür hat.
der Ijel
schrieb am 21.03.2008, 03:34 Uhr

Es gibt sehr viel Literatur zum Weinbau, Siebenschläfer, wenn man intensiv sucht kann man schon dainter kommen wasfür Wildreben-Unterlagen da gemeint sind. Man braucht viel Zet dazu. Unter dem Stichwort Ambrosi fand ich dies:
http://www.siebenbuerger.de/zeitung/artikel/interviews/6465-prof-dr-gerhard-michael-ambrosi.html

Danke Gunther für das fabelhafte Kompliment.
Drängeln will ich auf keinen Fall. Doch systematisch weitermachen.
pedimed
schrieb am 21.03.2008, 08:26 Uhr
Der Großprobstdorfer Ambrosi hat in Mediasch eine Kellerei gehabt und als die Perenospora in ganz Europa haupsächlich nördlich der Alpen bis an die Ostsee die Weingärten vernichtet hatte , eine Rebenzüchterei mit Amerikanerwurzeln auch im mediascher Busdertal aufgemacht und danach auch Europa mit Transsylvanischen Reben versorgt.Daraus entstand der fränkische (Trans)Sylvaner. Ohne Ambrosi (glücklicher Weise) gäbe es heute in Europa wohl keinen Weinbau mehr.Das sind also siebenbürgische Erkenntnisse wie der Kindergarten 100 Jahre vor DE und der Schulsportunterricht 35 Jahre vor DE. Unser freies Denken hat sehr viel dazu beigetragen. Vivat Sibis! nfU mfG pedimed
pedimed
schrieb am 21.03.2008, 10:11 Uhr
Ein Ambrosi Nachfahre hat ja auch das Weinbuch herausgegeben und sitzt mit in der berühtem Kellerei in Eltville am Rhein!mfG
siebenschläfer
schrieb am 21.03.2008, 11:00 Uhr
pedimed schrieb: Ein Ambrosi Nachfahre hat ja auch das Weinbuch herausgegeben und sitzt mit in der berühtem Kellerei in Eltville am Rhein!mfG

Ist es vielleicht dieser Ambrosi?

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