Geschichten vom Ankommen in Deutschland

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Robert (Administrator)
schrieb am 04.01.2016, 18:37 Uhr (am 06.01.2016, 10:02 Uhr vom Moderator geändert).
Eine Geschichte vom Ankommen einer siebenbürgisch-sächsischen Familie in Deutschland lesen Sie hier:
www.zeit.de/zeit-geschichte/2015/04/nuernberg-rumaenien-siebenbuergen-schriftstellerin-ankommen

"Der Bundesnachrichtendienst befragte uns nach Kontakten zur berüchtigten Securitate. Wir wussten von unseren rumänischen Nachbarn, dass sich der Geheimdienst in regelmäßigen Abständen nach uns erkundigt hatte, aber uns selbst hatte man in Ruhe gelassen. Heute weiß ich, dass wir bis ins Schlafzimmer hinein ausspioniert worden sind. Es kann nur ein glücklicher Zufall sein, dass meine Tagebücher nicht in die Hände der Securitate gelangt sind. Sonst wären wir nicht mal bis nach Ungarn gekommen." Quelle: Magazin ZEIT Geschichte Nr. 4/15 von Karin Gündisch.

Karin Gündisch (* 5. April 1948 in Heltau, Kreis Sibiu) ist eine aus Siebenbürgen stammende deutsche Kinder- und Jugendschriftstellerin. Karin Gündisch studierte Germanistik und Romanistik an der Babeș-Bolyai-Universität Cluj und der Universität Bukarest. Quelle: Wikipedia

Karin Gündisch: Tagebücher 1982-84, Leben in Osteuropa (Rumänien), Manuskript

Badische Zeitung: Geschichten von Wut und Verzweiflung
Karin Gündisch las aus ihren rumänischen Tagebucheinträgen aus der Zeit vor der Ausreise.

Zum Interview mit Karin Gündisch beim Heimattag der Siebenbürger Sachsen in Dinkelsbühl 2009 >>
gehage
schrieb am 05.01.2016, 12:08 Uhr
Karin Gündisch (* 5. April 1948 in Heltau, Kreis Sibiu) ist eine aus Siebenbürgen stammende deutsche Kinder- und Jugendschriftstellerin. Karin Gündisch studierte Germanistik und Romanistik an der Babeș-Bolyai-Universität Cluj und der Universität Bukarest.

warum nicht cisnadie und bucuresti wenn schon sibiu und cluj...

nichts für ungut...
Robert (Administrator)
schrieb am 05.01.2016, 17:50 Uhr
Weil es so bei Wikipedia steht.
Copy&paste Fehler
gehage
schrieb am 05.01.2016, 19:07 Uhr
ok, wurde aber nicht als zitat gekennzeichnet. und quellenangabe war auch keine. konnte es nicht wissen...

nichts für ungut...
Robert (Administrator)
schrieb am 06.01.2016, 09:41 Uhr
Ich habe den Text nun als Zitat gekennzeichnet und die Quelle angegeben.
Vielleicht findet sich ja jemand, der im Wikipediaeintrag über Karin Gündisch die deutschen Ortsbezeichnungen einheitlich reinschreibt.
getkiss
schrieb am 06.01.2016, 09:52 Uhr (am 06.01.2016, 09:59 Uhr geändert).
Oktober 1986. Vor fast 30 Jahren.

Hatten den Pass erhalten. Nach 24 Jahren.
Wohnung, Arbeitsstelle, Telefon, etc. gekündigt, zu Freunden umgezogen, Kiste bestellt, Koffer gepackt.
Nach Temeswar/Bukarest gefahren, beide Diplome abstempeln lassen.
Benzinkrise, keine Transportmöglichkeit der Kisten gefunden.
Ein Tag vor Passablauf Kistentransport zum Zoll, mit dem Güterzug mitgefahren, verzollt, am Nachmittag aus Bukarest Richtung Nürnberg ab, am Abend am Bahnhof Kronstadt von ein paar Freunden verabschiedet.
Am frühen Morgen Pass- und Kofferkontrolle in Curtici.

Endlich, wenigstens in Ungarn. Das Aussehen der Städte und Dörfer, der Felder, ändert sich schlagartig.
Der Westgrenze entgegengefiebert.
Am Abend in Nürnberg angekommen, schnell in das Aufnahmelager, Zimmer bekommen.
Ab nächsten Tag Ablaufen der Meldungsstellen. Erster Ausgang am Abend in die Stadt.
Als wir zurückkommen, höre ich die 2 Torhüter miteinander über "rumänische Zigeuner" schimpfen und merke auf.

Wir sind im freien Deutschland angekommen. Ich war auf unter 55 Kg. abgemagert von der Hetze des letzten Monats.

Inzwischen lebe ich in Deutschland länger an einem Ort als in jedem in dem ich in Rumänien lebte. Mein Bruder starb 4 Jahre nach der Ankunft. Folge von Tschernobil?
Ihm folgten Vater, Schwiegereltern, Elfi, Mutter, Schwester.
Das Billeder Grab der Großeltern ist repariert...

Ich bin von da, wo die Gräber meiner liebsten sind....
Harald815
schrieb am 06.01.2016, 11:30 Uhr
Mir fehlen die Tausenden Schwalben von daheim.
Denen fehlen die Hunderttausenden Mücken von daheim.
Denen fehlen die offenen Misthaufen.

Aber auch Gimpel (Dompfaff) habe ich schon seit Jahren im Garten nicht mehr gesehen. Irgendwie leben wir in einer armen Welt.
getkiss
schrieb am 10.01.2016, 09:13 Uhr
Versuche mal das Vogelfutter (oder deine Adresse) zu ändern. Füttern von Oktober bis Mai hilft auch, sonst findest die Brüder bei Nachbars. Auch eine größere Schale nicht vergessen, die Viecher trinken (und baden) gerne.
Bei mir, in der Nähe des Waldes, sehe ich den Gimpel und Stieglitz ab und zu. Eichelhäher, Buntspecht fast täglich.
Amseln neiden den Artgenossen die Präsenz am Futter.
Meisen und Spatzen machen viel Arbeit mit dem Nachfüllen.

Gar nicht so billig, wenn man einen Vogel hat.

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