Restitution/Entschädigung für Grund und Boden

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Mimchen
schrieb am 21.03.2011, 10:11 Uhr
Hallo zusammen,
benötige Eure Hilfe. Mein Opa hat Antrag auf seinen enteigneten Grund und Boden gestellt. Mittlerweile ist bekannt, dass der ehemalige Bürgermeister (Primar) seinen Grund und auch den Grund und Boden von anderen Gemeindemitgliedern auf sich selber übertragen hat. Gem. Aussage des jetzigen Bürgermeisters, müssten wir den Grund einklagen. Wie soll das gehen? Wieso kann ein Bürgermeister ohne Unterschrift und Einwilligung des rechtmäßigen, wenn auch enteigneten Grundbesitzers, diesen Grund auf sich übertragen lassen? Auf unsere Anfrage/Antragstellung im Jahre 2004, hat dieser Bürgermeister behauptet, dass die sämtliche Urkunden bei einer Überschwemmung vernichtet worden wären.
Gibt es bereits Erfahrungen in solchen Angelegenheiten? Müssen wir klagen, damit mein Opa seinen Grund und Boden zurückerhält?
Gruß
Mimchen
cäsar
schrieb am 22.03.2011, 17:57 Uhr
Hallo Mimchen,

Eines vorweg: ich kann Dir nicht helfen. Solche Geschichten(Auszüge aus dem Grundbuch entnommen, Eigentum ohne Rechtsgrundlage benutzt, Rechtsanwälte die sich mit der Gegenseite absprechen, wenn man in D lebt und nicht immer vorort präsent ist, usw.)und noch härtere kann ich dir viele erzählen. Deine Frage ist "viel zu deutsch" wenn ich das so ausdrücke und das meine ich nicht despektierlich. Mich wundert es nur, dass Dein Opa, deine Verwandtschaft dich nicht in dieser Hinsicht aufgeklärt hat. Diese Aufklärung kann ich in einem Satz zusammenfassen, wohlwissend, dass er bei dir Unzufriedenheit auslöst: in Rumänien ist alles anders. Rumänien ist weit davon entfernt ein Rechtstaat zu sein, weit entfernt von unserem Rechtsverständnis!

ave
Mimchen
schrieb am 23.03.2011, 09:54 Uhr
Hallo Cäsar,

danke trotzdem. Eventuell können wir doch was erreichen, wenn alle Gemeindemitglieder eine Sammelklage einreichen.

Viele Grüße
Mimchen
cäsar
schrieb am 25.03.2011, 17:58 Uhr
Hallo Mimchen,

bei allem Respekt, das ist "noch deutscher"! Die lachen sich doch ins Fäustchen. Ich gehe davon aus, dass das Instrument einer Sammelklage noch recht unbekannt ist. Was ich vorschlagen würde ist, einen rüstigen sächsischen Rentner zu finazieren(der der den Hattert und seine Besitzter noch kennt bzw. kannte, der noch im Kirchenarchiv stöbert)der dann auch die Klagen/bzw. Rechtstreitigkeiten überwacht und euch hier in D regelmässig Bericht erstattet. Nur von D aus zu agieren verspricht meines Erachtens keinen Erfolg.

ave
Eskimo
schrieb am 25.03.2011, 18:07 Uhr
Rumänien ist weit davon entfernt ein Rechtstaat zu sein, weit entfernt von unserem Rechtsverständnis!


Und was ist unser rechtsverständnis? Mein vater hat 1980 auf Anraten von Bekannten einen Antrag gestellt auf lastenausgleich bezüglich diverser Immobilien die 1948 in R enteignet worden waren. Der Erfolg: das zuständige amt teilte ihm hohnlachend mit, er sei dem Deutschen Reich noch etwa 5.000 RM (Reichsmark!) schuldig.
Anschliessend verschwanden die Origiunalunterlagen, die den Kommunismus und die Ausreise überlebt hatten in irgendeinem deutsche Amt auf Nimmerwiedersehen. Rechtsveständnis BRD.
Als Ausgleich durfte mein Vater Einkommensteuer bezahlen, da war er bereits 2 Jahre tot, es kamen immer noch Einkommensteuerbescheide.

kennst du den spruch: vor dem richter und auf hoher see....?
cäsar
schrieb am 25.03.2011, 19:00 Uhr
Hallo Eskimo,

ja, ich glaube Dir. Redlich ist es doch zuzugeben, dass die Anzahl der Fälle in Rum. häufiger sind als in D! Warum werden wohl bei jedem EU- Monitoring immer wieder Reformen in der Justiz angemahnt. Anderes Beispiel: gibt es noch ein EU- Land in dem eine 6 stelleige Summe an Schmiergeld bezahlt wird um einen bestimmten Posten an der Grenze zu bekommen. Die Kirche sollte schon im Dorf bleiben.

ave
Joachim
schrieb am 25.03.2011, 19:34 Uhr
Polen
Ukraine
Eskimo
schrieb am 25.03.2011, 19:54 Uhr
ja, ich glaube Dir. Redlich ist es doch zuzugeben, dass die Anzahl der Fälle in Rum. häufiger sind als in D!

würde ich zugeben, wenn ich alle fälle kennte, kenne ich aber nicht. warum trifft es immer nur mich, dass ich in d regelmässig betrogen und beklaut werde, und in rumänien(bisher) nicht ein einziges mal? in meinem allerersten jahr in d wohnte ich in Yu in einer ferienwohnung neben einem Yuppipärchen aus Hamburg, die hatten nix besseres zu tun als beim abschied unsere chemiebestände aus dem gemeinsamen bad mitgehen zu lassen...und das war nur der anfang
cäsar
schrieb am 25.03.2011, 20:05 Uhr
Eskimo,

dir wurde scheinbar viel, sehr viel Unrecht getan. Du bist ein richtiges Opfer. Ich frage mich nur, wenn Dir in Rumänien nie etwas geklaut wurde und in D es andauernd der Fall ist, warum Du in D lebst? Ich meine...nichts wie schleunigst auf die A3 und lange, sehr lange, draufbleiben!

ave
Eskimo
schrieb am 25.03.2011, 20:11 Uhr
Eskimo,dir wurde scheinbar viel, sehr viel Unrecht getan.
neien, nicht viel, aber immer von der seite die sich darin gefällt, sich selbst in ein besonders erhabenes licht zu stellen. seit ich " die deutschen" richtig kenne, habe 30 jahre dazu gebraucht, hat sich meine meinung ganz erheblich gewandelt, gemessen an dem bild das ich von dem volk vorher vermittelt bekam, und zwar vor allem gerade von rumänen, juden, serben. wenn die wüßten!
jetzt erst kann ich meine vorfahren verstehen, die dieses land vor 240 jahren verlassen haben, die hatten ihre gründe.
Eskimo
schrieb am 25.03.2011, 20:19 Uhr
warum Du in D lebst?
gute frage, die antwort wird dir nicht gefallen:
weil ich zwei (ursrünglich 3) deutschen staatsangehörigen den lebensunterhalt/ ausbildung aus eigener tasche bezahlen muss.
wofür ich und ,meine frau einstmals eine horrende rente von beinahe 600 € (zusammen) aus der deutschen + rumänischen rentenkasse erhalten werden, falls wir es denn erleben.

im gegensatz zum bösen ceausescu rumänein, wo ich ab meinem 19 Jahr kein geld mehr von meinen eltern beziehen musste, gibt es im heiligen deutschen reich kein kostenloses studium, kein Bafög, kein studentenheim, gar nix.

so, deshalb bin ich noch hier. rein aus finanziellen gründen.
pavel_chinezul
schrieb am 25.03.2011, 20:21 Uhr (am 25.03.2011, 20:26 Uhr geändert).
gibt es im heiligen deutschen reich kein kostenloses studium
Eindeutig das falsche Bundesland!

wofür ich und ,meine frau einstmals eine horrende rente von beinahe 600 € (zusammen) aus der deutschen + rumänischen rentenkasse erhalten werden, falls wir es denn erleben.

Habt ihr denn so wenig gearbeitet und in die Rentenkasse einbezahlt?
cäsar
schrieb am 25.03.2011, 20:23 Uhr
Eskimo,

wollen wir über Bilder, oder Rechtstaatlichkeit bzw. Korruption sprechen, ich meine das wäre in Mimchens Sinne. Sie sind anscheinend mit einer gewissen Voreingenommenheit nach D gekommen- je nach Alter zum Zeitpunkt der Einreise wirkt sich das individuell unterschiedlich aus. Ich habe Rumänien im Glauben verlassen, dass nach einem möglichen Sturz der Kommunisten, Rumänien ein normales Land zumindest auf dem Niveau der Ex- Ostblockstaaten sein wird.Stattdessen bestätigen sich immer wieder die Vorurteile die Jahrhunderte lang von den anderen Volksgruppen in Siebenbürgen gepflegt wurden. Voreingenommenheit/Bild mal andersrum!

ave
Eskimo
schrieb am 25.03.2011, 20:27 Uhr
Stattdessen bestätigen sich immer wieder die Vorurteile die Jahrhunderte lang von den anderen Volksgruppen in Siebenbürgen gepflegt wurden

darf ich fragen wie sich diese vorurteile bestätigen?
praktisch oder über fernsehnachrichten?
Henny
schrieb am 25.03.2011, 20:27 Uhr
im gegensatz zum bösen ceausescu rumänein, wo ich ab meinem 19 Jahr kein geld mehr von meinen eltern beziehen musste, gibt es im heiligen deutschen reich kein kostenloses studium, kein Bafög, kein studentenheim, gar nix.
Einspruch: zumindest was das Bafög betrifft.

weil ich zwei (ursrünglich 3) deutschen staatsangehörigen den lebensunterhalt/ ausbildung aus eigener tasche bezahlen muss.
Sprichst du da von deinen Kindern??? ... sehr abfällig muss ich schon sagen.

@pavel... recht host mai lieber!

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