Verzicht auf Leitkultur?

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rio
schrieb am 16.07.2007, 17:44 Uhr (am 16.07.2007, 17:49 Uhr geändert).
Hallo Allerseits.
War kürzlich auf Urlaub in Österreich und habe da in der Zeitung "Krone" folgendes Gedicht von Wolf Martin, (aus einem aktuellen Anlass veröffentlicht) gefunden:

In den Wind gereimt:

Ein Optimist tat unlängst kund:
Geht durch Geburtenschwund zugrund'
auch biologisch uns're Art,
so bleibt doch ganz gewiss erspart
dies Los den Werten die wir haben
und unsern kulturellen Gaben.
Die neuen Völker werden sich
aneignen diese sicherlich,
sie künftig tragen und vermehren.
Nun ja, die Theorie in Ehren!
Nur frag' ich mich, wie wird das enden
wenn wir schon selbst die Werte schänden,
das Eigenständige vernichten
und auf die Leitkultur verzichten?


Ich persönlich finde das Gedicht sehr treffend und gut gemacht.Meine Frage: Weiß jemand (Vor allem aus Österreich) wer dieser "Optimist" (Ce-i fata gura la prostu'!) war? Trotz meiner Erkundigungen auch vor Ort habe ich bis jetzt keine zufriedenstellende Antwort erhalten.
Servus!
siebenschläfer
schrieb am 16.07.2007, 18:08 Uhr
Auch wenn ich nicht aus Österreich bin, konnte ich etwas zur betreffenden Person in Internet finden.
Nun, dieser Wolf Martin scheint ein etwas umstrittener Poet zu sein. Weitere Infos gibt es z. B. hier oder hier.
Noctuus
schrieb am 16.07.2007, 20:35 Uhr (am 16.07.2007, 20:38 Uhr geändert).
Spontan fällt mir dazu ein Artikel aus der NZZ ein. Der polnischen Schriftsteller Andrzej Stasiuk sagt darin:

"Das «alte» Europa... ist wirklich alt. Es hat seinen Abenteuergeist, dank dem es die Welt eroberte, unwiederbringlich verloren. Europa wird von niemandem mehr bewundert. Man begehrt noch seinen Luxus, aber nicht mehr seinen Geist."

Da ist was dran.

Interessant auch, was ihm zu Rumänien einfällt:

"Eines der schönsten Länder Europas. Ich habe immer gesagt: eine Art Polen, nur noch wunderbarer. Eine höchst komplizierte Identität: eine romanische Sprache, direkter Erbe des klassischen Lateins, eingepfercht zwischen barbarische slawische Dialekte und die wilde Steppensprache der Magyaren. Der östlichste romanische Stamm und zugleich der einzige orthodoxen Glaubens...
Die Karpatendörfer in der Maramures sind wie eine Sagrada Familia aus Holz, und das Donaudelta ist ein Naturwunder...
Ach, Rumänien ist so viel wert wie die Niederlande und Belgien zusammen."

Quelle
rio
schrieb am 16.07.2007, 21:24 Uhr
siebenschläfer schrieb: Auch wenn ich nicht aus Österreich bin, konnte ich etwas zur betreffenden Person in Internet finden.
Nun, dieser Wolf Martin scheint ein etwas umstrittener Poet zu sein. Weitere Infos gibt es z. B. hier oder hier.


Nein, Entschuldigung, ein Missverständnis liegt offensichtlich vor: Ich fragte nicht nach dem Verfasser der Reime (Wolf Martin), sondern nach dem"Optimisten" der behauptete die kulturellen Werte des Deutschen Volkes würden von dem in naher Zukunft zu erwartenden "Multikulti-Halmosch-Balmosch" übernommen und weitergetragen. Es handelt sich hierbei nicht um eine imaginäre Person, sondern diese "In den Wind gereimt" Verse beziehen sich stets auf aktuelle Ereignisse und Personen.
Servus.
der Ijel
schrieb am 16.07.2007, 21:40 Uhr
Ich fragte nicht nach dem Verfasser der Reime (Wolf Martin), sondern nach dem "Optimisten"

Der Optimist ist eindeutig in der Person des Verfassers zu suchen Rio--
Der Autor hat das Recht in die Rolle seiner Helden zu schlüpfen so oft es ihm beliebt. In Form vom lyrischen "Ich" sozusagen.



rio
schrieb am 16.07.2007, 21:46 Uhr (am 16.07.2007, 21:58 Uhr geändert).
der Ijel schrieb:

Der Optimist ist eindeutig in der Person des Verfassers zu suchen Rio--
Der Autor hat das Recht in die Rolle seiner Helden zu schlüpfen so oft es ihm beliebt. In Form vom lyrischen "Ich" sozusagen.


Das ist sehr wohl möglich, ich denke aber hier gibt es wahrscheinlich einen Politiker der eine solche "Perle" eines Weisen von sich gab. Ich werde mal bei der "Kronenzeitung" nachfragen. Wenn ich Glück habe, kriege ich auch eine Antwort. Ob ich damit was anfangen kann werde ich noch sehen.
Servus!




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