Unsere Muttersprache "siebenbürgisch sächsisch im Vergleich mit "Luxemburgisch."

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gerri
schrieb am 07.01.2018, 20:07 Uhr
Luxemburger Wort 7.01.2018

"Zu Stockholm ass et zu enger Explosioun virun enger Metrosstatioun komm. Zwou Persoune goufen dobäi blesséiert."


-siebenb. sächsisch:

@ Ze Stockholm ass et ze ener Explosion vor ener Metrostation kunn. Zwe Personen senn debei verlezt.
Vampyrette
schrieb am 07.01.2018, 20:25 Uhr
Da der Inhalt des "Beispielsatzes" von gerri einen Hintergrund vermuten lässt, den er im Dunklen lässt, hier die Auflösung des harmlosen Vorfalls:


"... datt eng Gasfläsch an engem Container eng Fuite hat, esou datt Gas entwutsche konnt ... an de Container a ronderëm."
edka
schrieb am 07.01.2018, 20:38 Uhr
gerri

kann mir nicht vorstellen wie sprachen über mehrere Jahrhunderte hinweg sich parallel entwickeln. Die Einflüsse sind enorm unterschiedlich........
Vampyrette
schrieb am 07.01.2018, 20:53 Uhr
Recht hast du, edka. Aus sprachwissenschaftlicher Sicht ist trotz oberflächlichem Gleichklang, keine solche Verwandtschaftsbeziehung herzustellen.
gerri
schrieb am 07.01.2018, 20:59 Uhr (am 07.01.2018, 21:07 Uhr geändert).
@ Die Siedler haben sich mit Ihrer Muttersprache im Gepäck ins Siedlungsgebiet im Karpatenbogen niedergelassen.Zu der Zeit waren sich die Dialekte aus dem Raum zwischen Luxemburg, Holland und Flandern ziemlich ähnlich.
-Im Karpatenbogen blieben Sie unter sich,der Einfluss anderer Sprachen im Handel war nicht so groß wie in den verlassenen Heimatländern.In die sächsischen Ortschaften und Dörfer konnten sich Fremde nicht so leicht ansiedeln.Erst ab 1870 wo es den Österreichern wurscht war wer ihnen Steuern zahlen,konnten die sächsischen Gemeinschaften gesprengt, Ortschaften unterwandert werden.
-Edka, diese Sprachen haben sich in den Jahrhunderten nicht viel entwickelt,sie haben sich behalten sich konserviert.Beim lesen und vergleich erkennt man es,wenn man will,wenn es einem nicht passt erkennt man es eben nicht.

-Ich habe es selber in Luxemburg ausprobiert in einem Gespräch mit unserem luxemburg. Reiseleiter,deshalb erlaube ich mir Deine Meinung nicht zu teilen.
pedimed
schrieb am 08.01.2018, 02:44 Uhr
vor cca 20 Jahren war ich mit einigen Familienmitgliedern in Letzeburj und wir hatten in einem Pensionshaus übernachtet.Bestellt hatten wir auf deutsch aber im Speisezeitpunkt redeten wir untereiander sächsisch. Die Hausdame war eine Bayerin aus Kempten und fragte uns seit wann wir aus dem Land ausgewandert seien.Nach dem hinweis auf 850 Jahre fragte sie: und dann können sie noch so gut !
gerri
schrieb am 08.01.2018, 08:29 Uhr

@ Danke "pedimed".
gerri
schrieb am 10.01.2019, 21:16 Uhr (am 10.01.2019, 21:21 Uhr geändert).
Titel im "Letzebuerger Journal":

von Claude Karger.

"Die These, dass Luxemburg die Urheimat der"Siebenbürger Sachsen " sei, basiert nicht auf historischen Quellen, sondern auf die Annahme einer Sprachverwandschaft zwischen den sächsischen und luxemburgischen Mundarten."


(=) Alles schön und gut,doch warum ist es so schwer die These das die Gegend Luxemburgs die Urheimat der "Siebenbürger Sachsen" ist,anzuerkennen? Das die Auswanderung nicht in den luxemburgischen Geschichtsanalen des 12. bis 14. Jahrhunderts vermerkt wurde, kann an verschiedenen Gründen liegen. Das dort in Luxemburg und Umgebung die moselfränkischen Sprachsplittern nur mündlich gepflegt wurden,es keine allgemeine Schriftsprache und Lehrbücher fast bis in unsere Zeit gab. Sicher stützte man sich auf die beiden großen Nachbarn,deren Sprache und Hilfe,um die Ruhe zu bewahren.Das sieht man an den Namen der meißten Luxemburgern,wo der Vorname französich und der Nachname deutsch klingt. Also ist die Sicherheit ausgependelt,Luxemburg hat auf beiden Seiten endlich Ruhe.---Nun,wir "Siebenbürger Sachsen" fälschlicher Weise von den ungarischen Beamten zu der Zeit so genannt,weil unser Weg über das Land der Sachsen nach Ungarn führte.--Die Ur - Moselsprache und luxemburgische haben wir mitgenommen vor fast 900 Jahren,haben sie gepflegt versucht sie so zu bewahren,mit womöglich wenigen fremden Einflüssen. Wir, unsere Vorfahren haben sich dort im Karpatenbogen Dank der erhaltenen großzügigen Freiheiten der ungarischen Könige,eingeigelt in über 300 Kirchenburgen mit Dörfern und Städten die man heute noch bewundern kann. Mit all Ihrem Wissen in allen Bereichen das Sie mitgebracht hatten,haben Sie Siebenbürgen / Transilvanien so gestaltet, das es Jahrhunderte immer wieder von allen Richtungen Plünderungen ausgesetzt war. Man kann eben nur von dort was holen,wo fleissige Menschen schaffen. --In unseren Kirchen und Schulen wurde moselfränkisch geprädigt und gelehrt,bis die Österreicher das Land von Ungarn übernahmen,die Offiziere und Soldaten auch verstehen wollten was geprädigt wurde.Seit dem 18. Jhdt.wurde deutsch geprädigt,doch im Haus wurde die moselfränkische Muttersprache weiter gepflegt in Wort und Schrift ! Warum kommt niemand von den Sprach-Forschern auf die Idee,das die Siebenbürger die echte alte,ungefälschte Ur-Luxemburger Sprache sprechen,oder ist man zu stolz dieses Wunder anzuerkennen?
charlie
schrieb am 11.01.2019, 10:33 Uhr (am 11.01.2019, 10:42 Uhr geändert).
Wenn es keine Quellen gibt, bedeutet das nicht, dass die Hypothese nicht stimmt. Es bedeutet nur, dass man sie nicht mit Quellen belegen kann. Die sprachlichen Ähnlichkeiten bleiben trotzdem und gelten als Argument.

Warum kommt niemand von den Sprach-Forschern auf die Idee,das die Siebenbürger die echte alte,ungefälschte Ur-Luxemburger Sprache sprechen,...?
Bin kein Linguist, versuche es aber trotzdem: auch wenn alle Sachsen aus dem Gebiet des heutigen Luxemburg nach Siebenbürgen ausgewandert wären, hätten sich die Sprachen beider Gruppen (Dortgeblieben und Ausgewanderte) innerhalb von 800 Jahren stark verändert. Es ist also unwahrscheinlich, dass irgendjemand noch die damalige Sprache spricht. Die Annahme eines heute gesprochenen Ur-Lexemburgisch ist also unwissenschaftlich. Dass in unserer Sprache viele Eigenheiten erhalten geblieben sind, die im Westen längst verschwunden sind, steht auf einem anderen Blatt.
gerri
schrieb am 11.01.2019, 11:10 Uhr (am 11.01.2019, 11:26 Uhr geändert).
(=)Das die luxemburgische Sprache sich womöglich mehr verändert hat in diesen Jahrhunderten,bin ich überzeugt.Zwischen zwei größeren Nationen die selber in ständiger Veränderung waren,kann ein kleines Ländchen schwer überleben ohne mitverändert zu werden.

-Bei uns war das nicht so schlimm mit der Veränderung,das Leben der verschiedenen Nationen die eine Jede für sich sorgte,um Ihre eigene Lebensart und Sprache zu bewahren.-Fremdheiraten war verpönt,in der bistritzer Gegend und bestimmt nicht nur,wurde das Paar das sich nicht an die strengen Regeln hielt,aus der Gemeinde "rausgepeitscht".
Erzählt wurde es von einer Bistritzer Familie die sich in Kronstadt angesiedelt hat,die auch für uns viele unbekannte Worte wie: "schwetzen", "Audrei"u.a.gebrauchten.Die hatten in Jhrer Ahnentafel die Herkunft: Letzeburch eingetragen.Nicht umsonst hatte ein luxemburgisch-französischer Gelehrte im 18 Jhdt. der die Nösner Gegend besuchte,mit Staunen erkannte, das die dortigen Bewohner Moselfränkisch sprachen.
-Um die Überfremdung zu stoppen,wurde die Verbindung zwischen den Dörfern und Ortschaften über die Pfarrhäuser,stets erneuert. Wenn sächsische Bauernhöfe ohne Eigentümer blieben wurden junge sächsische Familien aus anderen Gemeinden angesiedelt,um die Lücken auszufüllen.Dieser perfekten Organisation haben dann die Habsburger durch neuere gesetze ein Ende gesetzt.Denen war es wurscht von wem sie die Steuern erhielten,doch von solchen Wandervölker die man nie erreichen kann ,haben sie auch keine Steuern kriegt.Kaiser JosephI wollte es noch ändern, doch es war zu spät.
keinsachse
schrieb am 11.01.2019, 18:04 Uhr
Ich hatte mit meiner verstorbenen 1. Frau (Siebbg. Sächsin aus Keisd) Luxemburg besucht.
Als wir Hunger hatten, besuchten wir eine lokale Kneipe, mit einheimischer Wirtin.
Das linguistische Experiment meiner Frau hatte vollkommenen Erfolg: Sie fragte auf sächsisch, die Wirtin antwortete luxemburgisch. Beide unterhielten sich fast ohne Unterbrechung mindestens 10 Minuten lang, bis die Wirtin andere Bestellungen annehmen musste!
gerri
schrieb am 11.01.2019, 20:36 Uhr (am 11.01.2019, 20:40 Uhr geändert).
(=)Das freut mich zu hören,denn Manche haben erzählt Sie wären dort gewesen,und überall hat man nur französisch gesprochen.Sicher hat das sich überhaupt nach dem Krieg eingebürgert,ganz normal.Wo wir mit der Kreisgruppe einen Ausflug an den Rhein, Mosel und Luxemburg unternommen haben,hat uns ein Luxemburger empfangen der Siebenbürgen mehrmals bereist hat,die Berge gut kannte,die Siebenbürger und Ihre Kultur noch besser.Denn Er sang unsere Volkslieder,konnte die Texte auswendig,zu meiner Schande,denn ich konnte fast kein Lied. Er war in den 50. Jahren im luxemburgischen Ministerium tätig,hatte viele Jahre versucht unsere Landsleute in Luxemburg anzusiedeln,doch Frankreich entschied sich für tausende von Portugiesen.Luxemburg brauchte damals sehr viele Arbeitskräfte.Im Gespräch mit Ihm,erkannte Er auch was ich damals behauptete: Das Luxemburg die eigene Sprache verliert,wie wir die Siebenbürger unsere Heimat,wenn wir auswandern.Es war ein wunderbares Erlebniss,man muss langsam sprechen,denn ein Jeder kommt mit Seinem Dialekt,dann kann man sich mit einem Luxemburger gut verständigen.-Das gleiche habe ich mit welchen aus Flandern auf einer Reise in Paris erlebt,wir kamen Sprachlich ganz gut zu recht und freuten und wunderten beiderseits.
lauch
schrieb am 12.01.2019, 13:16 Uhr
kleinsachse,

in Luxemburg gibt es wahrscheinlich auch mehrere Dialekte. Uns ist es in etwa so ergangen: Ein etwas couragierterer Nordsiebenbürger mit dessen Dialekt ich mich schwer tue, hat angefangen zu reden mit einem Einheimischen. Dieser sagte ihm, er verstünde ihn im Wesentlichen aber im Süden(sic)- wir waren in Mondorf- würde man ihn besser verstehen.
_Gustavo
schrieb am 12.01.2019, 17:46 Uhr (am 12.01.2019, 18:07 Uhr geändert).
Vielleicht werdet Ihr hier fündig, was die Ursprünge unserer Siebenbürgischen Sprache anbetrifft:
Deutsche Dialekte 1/9
2
3
4
5
6
7
8
Deutsche Dialekte 9/9
Und zu letzt:
Luxemburgisch
gerri
schrieb am 12.01.2019, 21:42 Uhr (am 12.01.2019, 21:52 Uhr geändert).
"-Luxemburgisch." -Übungen mit der luxemburgischen Sprachen- Wissenschaftlerin, Frau Astrid Lulling.

(=)Mein Vergleich mit Siebenbürgisch Sächsisch:

Lu: Ech heeschen Astrid Lulling.
Siebb:Ech heissen Astrid Lulling.

Lu: Moien,wei geet et?
Siebb:Marjen,wei geet et?

Lu: Ech si Letzebuergerin.
Siebb:Ech ban Letzueburgeran.

Lu: Ech hunn aachtasiwwenzeg Joer.
Siebb:Ech hunn/bann achtesiwenzich Johr.

Lu: Ech wunnen zu Scheffleng.
Siebb:Ech wunnen an Scheffleng.

Lu: Ech si Junggesellin.
Siebb:Ech ban Janggesallan.

Lu: Ech hu keng Kanner.
Siebb:Ech hun nichen Keind.

Lu: Ech si Politikerin.
Siebb:Ech bann Politikeran.

Lu: Ech schaffen am Europaparlament.
Siebb:Ech schaffen/arbeden am Europaparlamant.

Lu: Ech schwätzen sechs Sproochen.
Siebb:Ech schwätzen/rieden siess Sproochen.

-Dennoch sind die Sprachen in 850 Jahren nicht so weit außeinander,das man sich nicht versteht.

-Luxemburgisch lehnt sich in diesen Beispielen mehr an die deutsche Sprache,als das Siebenbürgische.

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