Thema Restitution: Zur Info für Herrn Dr. Fabritius und Frau Daniel

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azur
schrieb am 07.09.2017, 07:42 Uhr
@Shimon: Wenn du schon von Kollektivschuld schreibst, solltest du Rumänien nicht weg lassen. Das Land hat auch mit Hitler gekämpft... Immer schön bei der Wahrheit bleiben.
Shimon
schrieb am 07.09.2017, 08:42 Uhr
Siehe/Lese
In Iași begann Rumänien seinen Holocaust
vom 03.09.2017, 12:18 Uhr
gerri
schrieb am 07.09.2017, 09:43 Uhr

@ Man sollte diese Sachen nicht jeden Tag zerpflücken,es gibt Gedenktage und Feierlichkeiten wo daran sachgemäß gedacht wird. Es bringt nur Hass und Durcheinander,wenn ein jüdischer Urenkel und ein deutscher Urenkel auf dem Spielplatz täglich raufen.Das möchten bestimmt nichteinmal die verstorbenen der beiden Parteien.Shimon was soll das,die Betroffenen sind schon verstorben,meine Generation hat davon reichlich gehört,die Enkelkinder schauen beim Gespräch gelangweilt nach oben, haben andere Sorgen.
azur
schrieb am 07.09.2017, 09:52 Uhr
@Shimon: Danke für den Bericht. Ja, das sind Tatsachen. Alles schäbig und schrecklich. Ob die Menschheit wohl Ihre Lehre daraus gezogen hat? Wer weiß es, man kann nur hoffen und demütig sein.
getkiss
schrieb am 07.09.2017, 10:13 Uhr
Der Beitrag über den Iassy-Pogrom beginnt mit:
Die Jewish Claims Conference und die Bundesregierung haben sich auf Zahlungen an die Überlebenden eines Pogroms geeinigt, das Ende Juni 1941 in Iași stattfand. Den Befehl gab Rumäniens Diktator Antonescu.
Also bezahlt die Schuld von Antonescu:
- erstmal Antonescu selber. Wurde hingerichtet.
- der deutsche Steuerzahler, nicht "die Bundesregierung". Und die Nachkommen der Sachsen und Schwaben die damals dabei waren.

Dadurch sind die kriminelle Taten nicht aus der Welt geschafft. Aber dadurch kann man auch nicht kriminelle Taten an diesen Nachkommen rechtfertigen.
"Mein Beitrag" in dem 2. Weltkrieg bestand darin, dass ich, vierjährig, mit meiner Familie währen der Kämpfe um Billed in einem Keller saß. Ich bin davongekommen. Andere im KZ nicht. Auch Kinder nicht. Als ich 11 war, wurde ich in ein Viehwaggon gesteckt und in einem Feld ausgesetzt. Ebenfalls mit meiner Familie. Wir sind davongekommen. Opa ist verstorben.
Soll ich jetzt in aller Ewigkeit gegen das rumänische Volk feindselig sein? Nein, das wäre falsch.
Ich persönlich habe nichts gegen die Abzweigung eines Teils meiner Steuerzahlung für die damaligen Opfern und ihre Nachkommen - die Opfer leben ja nicht mehr.

Nur werden immer mehr der kommenden Generationen fragen:

Warum bestraft man mich, der ich nichts getan habe? Was wirft man mir eigentlich vor?
Shimon
schrieb am 07.09.2017, 14:43 Uhr (am 07.09.2017, 14:43 Uhr geändert).
Nur wer die Vergangenheit kennt, kann die Gegenwart verstehen und die Zukunft gestalten.
A. Bebel

Unsere und alle kommenden Generationen müssen immer wieder an diese, von unserem Volk begangenen Verbrechen, erinnert werden!
gehage
schrieb am 07.09.2017, 16:24 Uhr (am 07.09.2017, 16:28 Uhr geändert).
und welche wären diese verbrechen? welche meinst du denn damit? und wer ist mit "unserem volk" gemeint?

nichts für ungut...
gerri
schrieb am 07.09.2017, 16:37 Uhr
" Unsere und alle kommenden Generationen müssen immer wieder an diese, von unserem Volk begangenen Verbrechen, erinnert werden!"

@ Wer hat das gesagt Shimon?

-Was ist mit den heutigen Verbrechen Shimon?
kokel
schrieb am 07.09.2017, 16:42 Uhr
"Unsere und alle kommenden Generationen müssen immer wieder an diese, von unserem Volk begangenen Verbrechen, erinnert werden!"

@ Shimon: Kennst du das Sprichwort: Allzu viel ist ungesund! Nichts gegen Erinnerungen, wenn sie jedoch zu häufig werden, besteht die Gefahr, dass sie ins Gegenteil umschlagen! Dies behaupte nicht ich, sondern Kenner der Materie.
Karin Decker-That
schrieb am 09.09.2017, 11:39 Uhr (am 09.09.2017, 11:51 Uhr geändert).
@ Shimon: Soweit mir bekannt ist, trifft das große Verbrechen, das auch an den Juden Siebenbürgens begangen wurde, vor allem Nordsiebenbürgen, welches nach dem Zweiten Wiener Schiedsspruch, 1940, an Ungarn gefallen war.

In diesem Wikipedia-Artikel heißt es sogar:

„Die Juden in den übrigen Landesteilen (Moldau, Walachei, Dobrudscha, Banat, Südsiebenbürgen, südliches Kreischgebiet) wurden in der Regel nicht deportiert; Ausnahmen waren Juden, die sich ‚kommunistisch‘ betätigten, die der Pflichtarbeit fernblieben und ‚Spekulanten‘.“

Falls Sie besser unterrichtet sind, wäre es gut, wenn Sie das angeschnittene Thema unter Hinweis auf historische Quellen vertiefen würden.

Was hingegen die Restitutionsforderungen an Rumänien betrifft, so setzt sich der ResRO e.V. selbstverständlich für die Rückgabe aller während der kommunistischen und faschistischen Diktatur konfiszierten Immobilien an ihre rechtmäßigen Eigentümer ein (unabhängig von deren Volkszugehörigkeit), oder für die vollwertige Entschädigung an dieselben.
gerri
schrieb am 09.09.2017, 18:26 Uhr
Shimon: "..von unserem Volk.."

@ Zu welchen Volk gehörst Du Shimon,hat Deine Familie in der Gemeinschaft keiner erkannt, diese Maulwurf - Tätigkeit....
Shimon
schrieb am 09.09.2017, 21:51 Uhr
@ Karin: Eine der besten Quellen aus meiner Sicht zum Thema:
Murder of the Jews of Romania
Karin Decker-That
schrieb am 10.09.2017, 10:26 Uhr
Danke, Shimon, für den Hinweis auf Yad Vashem! Leider konnte ich auf der empfohlenen Website keine direkte Bestätigung Deiner Aussage finden, welche lautet:

„Nur wenige Jahre vor der Enteignung und Verschleppung vieler Siebenbürger Sachsen und Donau-Schwaben - wurde in Siebenbürgen eine ganze Volksgruppe beraubt, enteignet und dann noch in die Konzentrationslager deportiert – wo sie nach unermesslichem Leid, erschlagen, verhungert oder vergast wurden – DIESES VERBRECHEN wurde möglich - durch die Mit-Hilfe vieler Siebenbürger Sachsen und Donau-Schwaben!“

Vielleicht gibt es noch speziellere Informationen, die Du nennen könntest. Die Mitwirkung vieler Siebenbürger Sachsen und Banater Schwaben an den Naziverbrechen steht außer Frage. Genau so wenig, wie den durch die rumänische Armee und Teilen der rumänischen Bevölkerung an den Juden begangenen Massenmorden.

Wenn aber Näheres darüber bekannt wäre, dass in Siebenbürgen – speziell in Südsiebenbürgen, wo ja die meisten Siebenbürger Sachsen lebten, und im rumänischen Banat – Angehörige der jüdischen Minderheit „beraubt, enteignet und dann noch in die Konzentrationslager deportiert“ wurden (und das sogar unter Mithilfe „vieler Siebenbürger Sachsen und Donau-Schwaben“) dann solltest Du auch die Quelle für diese schreckliche Aussage angeben.
Karin Decker-That
schrieb am 10.09.2017, 10:41 Uhr
Gewiss kann man sich an zwei Fingern ausrechnen, dass es beinahe zu flächendeckenden Repressalien und Genoziden an den Juden – und, nicht zu vergessen, an den Roma – auch im ab 1940 Rumänien verbliebenen Teil Siebenbürgens und im rumänischen Banat gekommen wäre. Bestimmt war das auch von Berlin und Bukarest längst geplant worden, aber, soweit ich weiß, kam es Gott sei Dank nicht mehr dazu.

Stattdessen kamen mit der „siegreichen sowjetischen Armee“ wahre Bestien nach Rumänien, die alles, was deutsch war (mitunter auch Juden) abgrundtief hassten und zu vernichten trachteten.
Shimon
schrieb am 10.09.2017, 10:42 Uhr (am 10.09.2017, 10:43 Uhr geändert).
Karin, ich meinte vor allem die Angehörigen der Waffen-SS aus Siebenbürgen und dem Banat. Ich hoffe, du zweifelst nicht über die Mittäterschaft dieser Leute an diesem schrecklichen Verbrechen an den Juden Europas!

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