Thema Restitution: Zur Info für Herrn Dr. Fabritius und Frau Daniel

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kokel
schrieb am 06.09.2017, 12:53 Uhr
"Das "frühzeitige" wurde paar historische Minuten später von den neuen Machthabern vollbracht. Dies kann nicht mit der Maghiarisierung erklärt werden"

@getkiss, kannst dies genauer erklären?
Karin Decker-That
schrieb am 06.09.2017, 13:08 Uhr
Als Volk haben weder die Siebenbürger Sachsen noch die Banater Schwaben in Deutschland eine Zukunft. Ihre – von ihnen offenbar auch gewollte – Assimilation ist im vollen Gange, was weiter auch nicht als tragisch zu bewerten ist. In Siebenbürgen und im Banat könnten sie noch als Volkssplitter weiterbestehen; – was schön wäre, aber auch nicht unbedingt anzustreben ist.
Karin Decker-That
schrieb am 06.09.2017, 13:12 Uhr
@ gehage: Selbstverständlich geht es bei den Restitutionsforderungen an die rumänische Regierung um sämtliche Formen der materiellen Übervorteilung bezüglich der während des so genannten Sozialismus konfiszierten oder nur gering entschädigten Immobilien.
Karin Decker-That
schrieb am 06.09.2017, 13:22 Uhr
Darüber hinaus geht es bei den Restitutionsforderungen an Rumänien um die Schwächung der rumänischen Kleptokraten, die eine Bedrohung für die Rechtsstaatlichkeit in Rumänien aber auch innerhalb der EU darstellen. Ihnen die gestohlenen Immobilien, auf denen sich ihre Macht hauptsächlich gründet, zu entreißen, gehört zu den ethisch-moralischen Pflichten aller, die mit der Entstehung einer mafiösen Kleptokratenregierung in Bukarest nicht einverstanden sind, denn: Wer Unrecht duldet, billigt es.
gehage
schrieb am 06.09.2017, 13:43 Uhr (am 06.09.2017, 13:47 Uhr geändert).
@ gehage: Selbstverständlich geht es bei den Restitutionsforderungen an die rumänische Regierung um sämtliche Formen der materiellen Übervorteilung bezüglich der während des so genannten Sozialismus konfiszierten oder nur gering entschädigten Immobilien.

also, wenn das so ist bin ich mit dem zitat von ihnen

Dass jene, die nichts zurückzufordern haben, weil ihnen nichts konfisziert worden ist, keinerlei Forderungen an die rumänische Regierung stellen, versteht sich wohl von selbst.

nicht "ganz" einverstanden. es wird auch solche geben denen "nichts" konfisziert wurde weil sie keine immobilie hatten (allerdings war das eine geringe minderheit, denn der größte teil der sbs hatten immobilien) einverstanden. aber es gibt auch solche denen die immobilie(n) konfisziert wurde(n) und trotzdem keinen anspruch mehr stell(t)en, weil sie mit ihren "enteignern" ganz einfach nichts mehr zu tun haben wollen! weil sie die nase "von ihnen" einfach gestrichen voll hatten bei der ausreise. trifft auf mich auch zu. bei mir sogar mit den "n in klammern" oben.

nichts für ungut...
kokel
schrieb am 06.09.2017, 13:50 Uhr
"aber es gibt auch solche denen die immobilie(n) konfisziert wurde(n) und trotzdem keinen anspruch mehr stell(t)en, weil sie mit ihren "enteignern" ganz einfach nichts mehr zu tun haben wollen! weil sie die nase "von ihnen" einfach gestrichen voll hatten bei der ausreise. trifft auf mich auch zu. ."

Auf mich auch.

Karin Decker-That
schrieb am 06.09.2017, 14:38 Uhr
Es gibt Somanches. Auch Siebenbürger Sachsen und Banater Schwaben, die mit den Kleptokraten Rumäniens wunderbar kooperieren und ihnen behilflich sind, die gestohlenen Immobilien zu behalten oder zu verwerten.

Womit wir wieder beim Ausgangsproblem angekommen wären. Wenn einerseits von einigen Verbandsmitgliedern zu vernehmen ist, der Verband hätte sich besser nicht um die Restitution kümmern sollen, sondern ausschließlich um die Angelegenheiten der Siebenbürger Sachsen in Deutschland (zu welchen Angelegenheiten die Wiedergutmachungen durch die rumänische Regierung aus schwer einsehbaren Gründen nicht zu gehören hätten), dann hätte die Verbandsführung auch keine symbiotischen Beziehungen zu Rumäniens Kleptokraten aufbauen und pflegen sollen. Oder ist das wieder so eine Sache, die „gar nichts mit der anderen zu tun hat“?
Karin Decker-That
schrieb am 06.09.2017, 15:06 Uhr
Über Jehan Boinebroke, einem despotischen Kaufmann des ausklingenden Mittelalters, schreibt Jacques Le Goff („Kaufleute und Bankiers im Mittelalter“; Berlin, 2005; S. 53 ff.):

„Angesichts derartiger Willkür wagen es seine bescheidenen Geschäftspartner selbst nach seinem Tode, selbst zum Zeitpunkt der Entschädigungsklage nicht, gegen ihn aufzumucken: Sie sind so lange dermaßen gepiesackt worden, dass sie sich auf ganz natürliche Weise ihrem Schicksal überlassen. Dieses Gefühl wirkte solange der Tuchhändler lebte, wurde jedoch schließlich so stark, dass es noch über seinen Tod hinaus anhielt und dazu führte, dass sie sich nur schüchtern mit ihren Beschwerden vorwagten. Das tyrannische Andenken an den toten scheint noch über ihnen zu schweben und auf ihn zu lasten, scheint sie zu behindern und einzuschüchtern, so dass sie zögern, in einem sozialen Milieu, das nicht das ihre, sondern im Gegenteil das ihres Peinigers ist, ihre Forderungen vor dem Testamentvollstrecker des Verstorbenen kundzutun.“
gehage
schrieb am 06.09.2017, 15:32 Uhr
@karin deckert-that 14:38

hier stimme ich ihnen voll zu.

nichts für ungut...
getkiss
schrieb am 06.09.2017, 16:20 Uhr
trifft auf mich auch zu
Auch wenn ich mit diesen nichts zu tun haben möchte, gilt das Wort des Zaharia Stancu:
"Să nu uiţi, Darie!"
Andererseits gilt auch:
"Glücklich ist, wer vergisst, was nicht mehr zu ändern ist..."
gerri
schrieb am 06.09.2017, 18:09 Uhr
" In Siebenbürgen und im Banat könnten sie noch als Volkssplitter weiterbestehen; – was schön wäre, aber auch nicht unbedingt anzustreben ist."

@ Für wen wäre es schön? Würde man uns nicht als Hansel halten,machen wir uns doch nichts vor, es ist vorbei.Man kann noch im Alter zurückgehen, sich dort beerdigen lassen,doch die Familie bleibt nicht mehr dort.
Karin Decker-That
schrieb am 06.09.2017, 21:15 Uhr
Wir können nicht über spätere Generationen entscheiden. Damit verbunden sehe ich auch eine Verpflichtung gegenüber unseren Vorfahren. Die Konfiskationen einfach abzunicken, bedeutet auch, das Leid derer, die die Verschleppungen und Enteignungen mitgemacht haben, gering zu schätzen. Das Gestohlene einfach herzuschenken ist meiner Meinung nach auch eine Versündigung an unseren Enkeln und Urenkeln.
Shimon
schrieb am 06.09.2017, 21:46 Uhr (am 06.09.2017, 21:48 Uhr geändert).
Nur wenige Jahre vor der Enteignung und Verschleppung vieler Siebenbürger Sachsen und Donau-Schwaben - wurde in Siebenbürgen eine ganze Volksgruppe beraubt, enteignet und dann noch in die Konzentrationslager deportiert – wo sie nach unermesslichem Leid, erschlagen, verhungert oder vergast wurden – DIESES VERBRECHEN wurde möglich - durch die Mit-Hilfe vieler Siebenbürger Sachsen und Donau-Schwaben!
gerri
schrieb am 06.09.2017, 22:05 Uhr

@ Noapte buna Shimon,das können wir jetzt nichtmehr ändern.
Shimon
schrieb am 06.09.2017, 22:15 Uhr
@ Soare Luna - du nur in Iaurt blasen können!

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