"Ok, ok, einerseits alles richtig erklärt. Aber anders betrachtet, schreiben hier hauptsächlich erwachsene Menschen. Sollten diese im Normalfall nicht auch ohne Moderator untereinander klar kommen...?"
Ja, im "Normalfall" halten wir die Menschen für "erwachsen" im Sinne von "vernünftig" und "aufgeklärt". In Wirklichkeit aber sind wir alle immer noch mehr oder weniger "Kinder" (bzw. die eher unbewussten "Neanderthaler von morgen" ), meist ohne es zu wissen und/oder es wahrhaben zu wollen / zu können. Ja, sogar die "objektive" Wissenschaft und die Wissenschaftler stehen nicht jenseits jeder subjektiven Ideologie, auch sie sind "nur" Menschen mit einer notwendigerweise ideologischen (z.B. ethisch-moralischen) Positionierung in der Praxis, mit voller Verantwortung für das, was sie tun und bewirken.
In dem oben verlinkten Artikel über "Kinder als Zumutung" wird irgendwo auch auf den Philosophen Schopenhauer hingewiesen, der als Pessimist gilt, was die Menschen und das Leben angeht. Und auch wenn ich mich als "Schopenhauerianer" bezeichne (wie z.B. in der Diskussion mit Johann), bin ich nicht nur ein skeptischer Pessimist, sondern auch einer mit Hoffnung.
Vernünftig ist man nicht, wenn man an die eigene (inexistente) Willensfreiheit glaubt, sondern wenn man die eigene tatsächlich existierende Handlungsfreiheit voll nutzt: im Sinne von Menschlichkeit und Humanität.
Es stimmt: auch Frau Hutter macht hier nur das, was sie für richtig hält, aber wohl doch auch erst nach gelegentlicher Beratung innerhalb des Moderatoren-Teams. Vermute ich mal.