Was ist Heimat?

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seberg
schrieb am 06.01.2013, 11:27 Uhr (am 06.01.2013, 11:43 Uhr geändert).
Hallo, nostalgie, da der von dir eröffnete Thread inzwischen leider ziemlich verpestet ist, poste ich hier:

Sehnsucht nach Heimat?
Heimat IST Sehnsucht!

Heimat ist etwas im Kopf, eine Art notwendige idealistische „Krankheit“, die zum Leben gehört, vielleicht das Leben selbst...

Johann meint:
„respektvolles Miteinanders, ein Gemeinschaftsgefühl“ und „Zusammengehörigkeitsgefühl“: ja, das ist Wort des verantwortungsbewussten Staatsbürgers!

Heimat Siebenbürgen? - Eine Illusion! Ein Festhalten an Untergegangenem, eine Art Nekrophilie!

Heimat: das wünschen wir und suchen es: Sehn-Sucht...

Irgendwie heimatlos sind wir alle...бездомный...безродный

Gut, dass Johann „respektvoll“ dazu geschrieben hat: für mich heißt das: bitte etwas respektvolle Distanz im Miteinander! Nur so viel Nähe wie unbedingt nötig! Ein bißchen individualistische elitäre Klarheit im Kopf tut gut...dazu muss man allerdings zu sublimierter Liebe fähig sein...die meisten sind dazu unfähig.

Heimat als Erfüllung: so, wie jede Erfüllung von Suchtverlangen eine fragwürdige Erfüllung und Befriedigung ist: das Aufgehen als Einzelner, als Individuum, in der Zweiheit...der Gemeinschaft...als Rausch in der Vereinigung, im Unter-Gehen...in der Natur...beim Sex...in der Masse!

Zusammen...Heimat = woher wir kommen (aus dem bewusstlosen Nichts) – und wohin wir gehen (ins bewusstlose Nichts).

Dazwischen das Leben als Individuum, „Krankheit“, Leiden...Buddhist müsste man vielleicht sein!
Is aber auch nix...zuviel toter Frieden...

Elsam
schrieb am 06.01.2013, 11:47 Uhr (am 06.01.2013, 11:56 Uhr geändert).
Heimat: das wünschen wir und suchen es: Sehn-Sucht...


Wenn ich Sehnsucht nach einem heißen Strand unter den Palmen irgendwo in der Karibik(wo ich nie war) habe, um faul in einer Hängematte zu liegen und Daiquiri zu schlürfen, ist meine Heimat die Karibik?
Herzchen
schrieb am 06.01.2013, 11:58 Uhr (am 06.01.2013, 12:06 Uhr geändert).
seberg!
Hallo, nostalgie, da der von dir eröffnete Thread inzwischen leider ziemlich verpestet ist, poste ich hier:

Schamgefühl ist dir genau so abhanden wie Bescheidenheit und Empathie:
Du verpestest mit deinen "Beiträgen" JEDEN Thread und wagst dir Obiges auszusprechen als Begründung dafür, dass DU (nur darum geht es dir ja) einen neuen Thread zu diesem hochsensiblen und vieldiskutierten Thema eröffnest.

Ist dir beim Nachlesen deiner durchaus nachdenkenswerten Gedanken zum Begriff "Heimat" nicht aufgefallen, dass du dir anmaßt - vielleicht unbewusst, möglich - für ALLE zu sprechen bzw. in deinen "Feststellungen" das Maß der Dinge zu sein, indem du ausschließlich Verallgemeinerungen triffst, wo du jedoch lediglich von dir ausgehen kannst und solltest.
Beispiele:
Heimat Siebenbürgen? - Eine Illusion! Ein Festhalten an Untergegangenem, eine Art Nekrophilie!

Irgendwie heimatlos sind wir alle...бездомный...безродный

Buddhist müsste man vielleicht sein!
Is aber auch nix...zuviel toter Frieden...

Elsam
schrieb am 06.01.2013, 12:11 Uhr
dass du dir anmaßt - vielleicht unbewusst, möglich - für ALLE zu sprechen

er spricht nur für "die meisten" hier

dazu muss man allerdings zu sublimierter Liebe fähig sein...die meisten sind dazu unfähig.
@ grumpes
schrieb am 06.01.2013, 12:36 Uhr
Wenn ich Sehnsucht nach einem heißen Strand unter den Palmen irgendwo in der Karibik(wo ich nie war) habe,

...... landest Du immer wieder in deinem Tümpel
Herzchen
schrieb am 06.01.2013, 12:37 Uhr (am 06.01.2013, 12:40 Uhr geändert).
@seberg
Wie schon gesagt - interessant scheinen deine Gedanken allemal zu sein, jedoch mir persönlich zu festgelegt, festgestellt, verabsolutiert.
Doch interessiert mich, was du im Besonderen meinst, z.B. mit deiner Überlegung:
Zusammen...Heimat = woher wir kommen (aus dem bewusstlosen Nichts) – und wohin wir gehen (ins bewusstlose Nichts).


Woher willst du wissen, dass wir aus BEWUSSTLOSEM NICHTS kommen?
In BEWUSSTLOSES Nichts gehen?

Können, DÜRFEN wir uns überhaupt anmaßen, solche Thesen aufzustellen, oder wäre es nicht fairer, dem Leben an sich auch respektvoller gegenüber, zu sagen "Ich glaube, dass ...", "Ich stelle mir vor, dass ..." oder zumindest "Ich meine, dass ..."
Eine Verabsolutierung philosophischer und psychologischer Gedanken, die (noch) keinen Beweis ihrer Inhalte erbringen (können), halte ich für unangemessen und falsch.
Haiduc
schrieb am 06.01.2013, 13:07 Uhr
Wir, die wir altern, ach, was rufen
wir nach der Heimat sehnsuchtsvoll,
Dass sie die übergrünten Stufen
der Zukunft niedersteigen soll?

Toren! – Denn wer sie nicht besessen,
die Heimat, der gewinnt sie nie!

Wer sie besaß, und sie vergessen
konnte, sieht nimmer wieder sie!

Heimat ist, wo der Wunsch Erfüllung,
und Sehnsucht ihre Lippe fand!
Nein, Heimat ist, was ohne Hüllung
einst vor dem Blick des Kindes stand.


(John Henry Mackay)
Herzchen
schrieb am 06.01.2013, 13:19 Uhr (am 06.01.2013, 13:20 Uhr geändert).
Ein sehr schöner Text, danke, Haiduc.
So empfinde ich es auch vor allem:
Nein, Heimat ist, was ohne Hüllung
einst vor dem Blick des Kindes stand.


Heimat, und wenn man sagen muss: "war", -
und doch bleibt, wer des Kindes in sich fühlt,
Heimat - ein Gefühl, ein Bild, ein behütetes,
ja, auch immer wieder Sehnsucht,
nach diesem Bilde,
"was ohne Hüllung vor dem Blick des Kindes stand."

Heimat - dort, wo wir herkommen.
Heimat - unsere Wurzeln.
Heimat - Wärme, Geborgenheit.
Heimat - auch allein die Sehnsucht wie bei seberg.

Ich glaube, so verschieden wir Menschen sind, so individuell werden auch unsere Gedanken, unsere Vorstellungen von HEIMAT sein.
Allein die LIEBE, - die sublimierte wie die des fühlenden Einzelindivuduums - liegt, so glaube ich, in jeder Vorstellung von Heimat gebettet.
Shimon
schrieb am 06.01.2013, 13:46 Uhr (am 06.01.2013, 13:48 Uhr geändert).
Was ist Heimat für Christen?

Unsere Heimat aber ist im Himmel. Von dorther erwarten wir auch Jesus Christus, den Herrn, als Retter,
der unseren armseligen Leib verwandeln wird in die Gestalt seines verherrlichten Leibes, in der Kraft, mit der er sich alles unterwerfen kann.

Phil 3,20-21
@ grumpes
schrieb am 06.01.2013, 13:58 Uhr
Auf meinem Küchenschrank steht eine alte Pfeffermühle.
Ein Erbstück von meiner Oma.
Jedes Mal, wenn ich Staub wische, rieche ich daran.

Auch ein "Stück" Heimat.
gerri
schrieb am 06.01.2013, 14:01 Uhr
@ Heimat ist meiner Meinung nach,der erste Spielplatz,das erste Mädchen und das Grab der Großmutter.
Der Anfang ohne Politik und Sorgen.
Herzchen
schrieb am 06.01.2013, 14:12 Uhr (am 06.01.2013, 14:13 Uhr geändert).
@grumpes und @gerri
Schön, was und wie ihr das sagt...

Und wenn du an dieser alten Pfeffermühle deiner Großmutter riechst, grumpes, dann siehst oder empfindest du in dir sicher auch Bilder dazu, vielleicht auch Stimmen...
Und du, gerri, du hast auch so recht..., die älteste bewusste Erinnerung an uns selbst, der erste Spielplatz, das erste Mädchen, der erste Kuss ...
Ich glaube, alle unsere Erinnerungen, vielleicht auch besonders die zurück in eine behütete Kindheit, - alle unsere Erinnerungen, die wir im Herzen tragen, - nicht im Kopf! - alle diese Erinnerungen, weil sie Gutes, Warmes, Liebes noch immer ausstrahlen und für immer, deshalb sind solche Erinnerungen für uns HEIMAT.
Heimat, aus der uns niemand und nichts vertreiben kann, weil sie in uns selbst liegt.
seberg
schrieb am 06.01.2013, 14:16 Uhr (am 06.01.2013, 14:17 Uhr geändert).
„...Nein, Heimat ist, was ohne Hüllung
einst vor dem Blick des Kindes stand...“

Danke Heiduc!
So ist es! Der Blick des Kindes vor unverhüllten nackten Tatsachen...Schrecken und Wunder zugleich, steht davor und träumt und wünschelt und sehnsüchtelt sich in seinen/ihren „Ödipus“ hinein - Heimat als Sehnsucht for ever...und alles beginnt ewig wieder von vorne...oder auch nicht...
Herzchen
schrieb am 06.01.2013, 14:27 Uhr (am 06.01.2013, 14:29 Uhr geändert).
Heimat als Sehnsucht for ever...und alles beginnt ewig wieder von vorne...oder auch nicht...

Doch, ich glaube schon...
Eine Sehnsucht, die nie vergeht...

Nur, warum lachst du so aus vollem Halse dazu, seberg, fast sarkastisch?
Ist das Unsicherheit bei dir?
Bist du so vom Leben geprägt, - wobei wir selbst es ja sind, die (uns) prägen, ein-prägen, aus-prägen ...-, dass du fast immer zu deinen, oftmals ja wirklich ernsthaft wirkenden Gedanken, entweder eine dumme Bemerkung oder dieses dauernde Grinsen bringen musst?
Hast du keinen Glauben mehr an dich selbst?
So wirkt es oft auf mich, wenn ich dich so sarkastisch, zynisch vielem und einigen gegenüber erlebe, - so, als mochtest in der ungemochten Welt nicht einmal mehr dich selbst.
Es wäre fair gewesen und anständig wenigstens einer Dame gegenüber, wenn du meine sachliche Frage nach tieferen Erklärungen zu deinen Thesen wenigstens versucht hättest zu beantworten.
Es hätte mich einfach interessiert und wäre dies vielleicht auch einmal - dieser Gedanke um Heimat - Möglichkeit gewesen, gemeinsam sachlich und frei von Ressentiments zu diskutieren.
Mynona
schrieb am 06.01.2013, 14:28 Uhr
und wieder komm ich darauf zurück...
"Das allen in die Kindheit scheint und worin noch niemand war: Heimat."
Ernst Bloch

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