Rumänien, gestern....

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gerri
schrieb am 15.05.2017, 11:06 Uhr (am 15.05.2017, 11:09 Uhr geändert).
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@ Siebenbürgen - Ungarn, gestern.
_Gustavo
schrieb am 23.07.2017, 13:58 Uhr (am 23.07.2017, 14:04 Uhr geändert).
Matei Pavel Haiducu, Spion

Matei Pavel Haiducu wird 1948 in einem vom Zweiten Weltkrieg gebeutelten Rumänien geboren. Das Volk leidet unter der Herrschaft der kommunistischen Partei. 1967 ergreift Nicolae Ceausescu die Macht. Dieser herrscht bis kurz vor seiner Exekution an Weihnachten 1989 als eiserner Diktator über Rumänien. Ceausescu veranlasst den rumänischen Geheimdienst Securitate dazu, im Ausland Industriespionage zu betreiben. Auch Haiducu wird 1969 als Spion verpflichtet. Nach einer sechsjährigen Ausbildung schickt ihn die Securitate mit einer falschen Vita als Agent nach Frankreich. Dort beginnt Haiducu in einem Industrieunternehmen zu arbeiten, das er geschickt unterwandert. Außerdem verliebt er sich in die Sekretärin Micheline. Die beiden heiraten und bekommen eine gemeinsame Tochter. Über mehr als acht Jahre führt Haiducu ein gefährliches Doppelleben und liefert Informationen an den rumänischen Geheimdienst. Doch schließlich erhält er einen Auftrag, den er nicht befolgen will: Er soll zwei rumänische Dissidenten, Virgil Tanase und Paul Goma, liquidieren. Einen Mord kann Haiducu nicht mit seinem Gewissen vereinbaren. Er stellt sich dem französischen Geheimdienst. Die beiden Zielpersonen können in Sicherheit gebracht werden, ohne dass der rumänische Geheimdienst Verdacht schöpft. Als die Wahrheit schließlich doch ans Licht kommt, wird in Rumänien das Todesurteil gehen Haiducu verhängt. Fortan lebt er versteckt und unter falscher Identität in der französischen Provinz. Erst nach dem Fall Ceausescus kann Haiducu wieder in sein Heimatland zurückkehren. 1998 stirbt er schließlich an den Folgen einer Hepatitis-C-Erkrankung. Der Spion Haiducu hatte den Mut etwas zu tun, das andere nicht gewagt hätten. Obwohl er sein eigenes Leben und das seiner Familie damit gefährdete, weigerte er sich zu töten. Er war ein Schattenmann, der für das Licht gekämpft hat.
Shimon
schrieb am 03.09.2017, 12:18 Uhr
In Iași begann Rumänien seinen Holocaust
Von Antonia Kleikamp | Stand: 30.08.2017 | Lesedauer: 4 Minuten

Die Jewish Claims Conference und die Bundesregierung haben sich auf Zahlungen an die Überlebenden eines Pogroms geeinigt, das Ende Juni 1941 in Iași stattfand. Den Befehl gab Rumäniens Diktator Antonescu.
Am Anfang standen Gerüchte. Ende Juni 1941, eine Woche nach dem Angriff der Wehrmacht auf die Sowjetunion und der gleichzeitigen Kriegserklärung des mit Deutschland verbündeten Rumänien an die UdSSR, streute der rumänische Geheimdienst die Behauptung, die Juden in der Provinzstadt Iași hätten der Luftwaffe der Roten Armee genaue Zielangaben für Bombenangriffe übermittelt. Ebenfalls kursierte das Hörensagen, sowjetische Fallschirmagenten hätten mit Juden aus der Stadt, in der sie fast die Hälfte der etwas mehr als 100.000 Einwohner stellten, konspiriert.

Partner im Vernichtungskrieg
Tatsächlich hatte es am 24. und erneut am 26. Juni sowjetische Attacken aus der Luft gegeben; vor allem beim zweiten Angriff hatte es auch viele Opfer gegeben – bis zu 600. Einen Tag später wies Rumäniens Diktator Ion Antonescu den Befehlshaber der Garnison in Iași an, „die Stadt von Juden zu reinigen“. Das hatte drei wesentliche Gründen: seinen eigenen Antisemitismus, das Bemühen, dem Verbündeten Hitler zu gefallen – und das Ziel, der nichtjüdischen Bevölkerung einen Sündenbock zu liefern.
Am Abend des 28. Juni 1941 begann das Pogrom: Rumänische Soldaten, Polizisten und Anhänger der faschistischen Eisernen Garde trieben jüdische Einwohner der Stadt im Hof des Polizeipräsidiums zusammen. Parallel dazu wurden auch in der Stadt Wohnungen von Juden überfallen und geplündert, Hunderte Menschen einfach auf offener Straße erschlagen.
Mehrere Fotografen, darunter mindestens ein Soldat der Wehrmacht, fotografierten während der Ausschreitungen. Auf einem der Bilder, die heute im Archiv der rumänischen Aufarbeitungsbehörde liegen, ist eine Aufschrift an einem Haus von Iași zu erkennen: „Hier leben Christen, keine Juden.“ In wenigen Wochen erscheint die Fotodokumentation über „The Iaşi Pogrom June–July 1941“ von Radu Ioanic auf Englisch, die alle bekannten Bilder zusammenfasst.
Am 29. Juni 1941, dem „Schwarzen Sonntag“, begannen Massenerschießungen im Hof des Polizeipräsidiums. Mindestens mehrere Hundert, wahrscheinlich Tausende Juden wurden dabei ermordet; genaue Zahlen kennt niemand. Die Schätzungen der Opfer des Pogroms schwanken zwischen 1000 und 14.000. Es ist auch nicht zu unterscheiden, welche Opfer auf den Straßen erschossen oder erschlagen und welche von der Polizei oder Männern der Eisernen Garde getötet wurden.
Tausende Überlebende wurden durch die Straßen der Stadt zum Bahnhof getrieben und mussten in zwei Güterzüge steigen. Vom ersten der beiden weiß man, dass er aus 33 bis 39 Waggons bestand, in die rund 2500 Menschen mit Bajonetten hineingezwungen wurden.
Dieser Zug verließ den Bahnhof von Iași am frühen Morgen des 30 Juni 1941. Die Luftschlitze waren mit Holz zugenagelt worden, sodass die dicht zusammengedrängten Menschen im Inneren kaum atmen konnten. Acht Tage lang fuhren die beiden Züge ziellos durch die rumänische Provinz; die meisten eingesperrten Juden starben an Durst oder Hunger. Mindestens 2650 Menschen überlebten diese Höllenfahrt nicht.
Insgesamt starben laut einem Bericht des rumänischen Geheimdienstes vom 23. Juli 1943 insgesamt 13.266 Menschen beim Pogrom von Iași und in den beiden Zügen. Die heute nur noch wenige Hundert Köpfe starke jüdische Gemeinde der Stadt geht aufgrund ihrer Aufzeichnungen über die Mitglieder vor 1941 und der bekannten Überlebenden von 14.850 Opfern aus. Als die Juden der Stadt im August 1942 zu Zwangsarbeit herangezogen werden sollten, fehlten laut einer Aufzeichnung der zuständigen Armeestelle genau 13.868 Menschen, die in den Einwohnerregistern verzeichnet waren.
Das Massaker von Iași ist eine Komponente des rumänischen Teils des Holocaust. Unter der Herrschaft von Ion Antonescu begingen Antisemiten schlimmere Verbrechen an den einheimischen Juden als jeder andere Verbündete des Dritten Reiches. Zu Weihnachten 1941 zum Beispiel wurde die jüdische Bevölkerung von Odessa in einer apokalyptischen Mordaktion weitgehend ausgelöscht. Übertroffen wurden diese Verbrechen nur noch von den systematischen Massenerschießungen der deutschen Einsatzgruppen im Hinterland der Ostfront und natürlich von den Mordfabriken der SS im besetzten Polen.
Kürzlich hatte sich die Jewish Claims Conference mit der Bundesregierung geeinigt, dass auch die noch etwa tausend Menschen, die das Pogrom von Iași überlebt hatten, in die Entschädigungsleistung der Bundesrepublik einbezogen werden können. Zwar waren die Täter des Massakers ganz überwiegend Einheimische, aber deutsche Truppen und Polizeieinheiten waren zumindest anwesend und haben wohl auch an der Erschießungen von mindestens 500 als Kommunisten verdächtigten Juden mitgewirkt. Insofern ist die Entschädigungszahlung an die wenigen Überlebenden, die im Rahmen der jährlichen Verhandlungen beschlossen wurde, begründet.
Radu Ioanid: „The Iaşi Pogrom June–July 1941. A Photo Documentary from the Holocaust in Romania“. (Indiana University Press, Bloomington. 200 Seiten, 34 Euro; erscheint am 25. September 2017)
Shimon
schrieb am 08.09.2017, 10:26 Uhr
Menschen im Tausch für Lösegeld

Ein Kommunistisches Land in Europa hatte weiterhin volle diplomatische- und wirtschaftliche- Beziehungen zu Israel, und dies war Rumänien. Sein Führer war ein Größenwahnsinniger, Nicolae Ceausescu, aber Israels Geheimdienste wussten wie sie ihm die Virtuose Geige spielen müssen.
Das Wichtigste für NATIV war, dass Ceausescu jährlich einigen Tausend Juden erlaubte, nach Israel auszuwandern. Aber Israel musste so etwas wie eine Kopfprämie für jeden einzelnen Juden zahlen. Der Preis variierte, abhängig von Ausbildung, Wohnort, und der Wichtigkeit der Person für die Behörden. Die Zahlungen waren für Rumänien eine „Entschädigung“ für die getätigten Investitionen in diese Bürger. Es war ein einfacher Handel: Menschen im Tausch für Lösegeld.
Ceausescu spielte ein interessantes Doppeltspiel mit den Palästinischen Terroristen Gruppierungen. Er bot Schutz für den berüchtigten Abu Nidal und seine Mördergang, er bot ihnen sogar Training und leichte Waffen. Zur gleichen Zeit, spionierte Rumänien sie aus und sammelte wertvolle Informationen über die Reisepläne der Radikalen.
Der Zuständige Verwalter von NATIV für die „Ceausescu Konten“ war Yeshayahu (Shaike) Trachtenberg-Dan, ein früherer Aliyah B Mann. Seine ersten Agentenarbeiten machte er für die Britische Armee als Fallschirmjäger hinter den Nazi Linien in Europa. Geboren 1910 und bekannt als „Shaike Dan“, reiste dieser weißhaarige, langatmige Emigranten Agent in den 1960er, 70er und 80er Jahren nach Bukarest der Hauptstadt Rumäniens zweimal im Jahr mit einem Reiskoffer voll mit Bargeld. Mit Zwischenstopp in Wien, wo er einen Teil des Geldes einem Rumänischen Diplomaten übergab, dieser war ein Anverwandter Ceausescus. Nur so bekam Dan ein Visum für die Weiterreise.
In Bukarest traf er sich dann mit Regierungsmitglieder und übergab ihnen den Rest des Geldes. Die Korruption war kaum verborgen und so war es für NATIV eine Lebensrealität und keine Beleidigung. Amerikaner die für diese Unternehmung arbeiteten halfen öfters mit, um die Treffen von Dan mit den richtigen Leuten zu arrangieren.
Auf diesem Weg, emigrierten fast alle 200.000 Juden Rumäniens nach Israel von Mitte der 60er Jahre bis zum Kollaps des Ceausescu-Regimes am Jahresende 1989. Israel zahlte ca. 400 Millionen Dollar, die Hälfte davon an den Diktator, seine Familie und Kumpanen. Dieses ergibt 2.000 Dollar pro Jude, und Israels Sicherheitsdienste haben diesem Geld nie nachgetrauert.
*NATIV = eine Einheit des Israelischen Sicherheitsdienstes

Aus „SPIES AGAINST ARMAGEDDON“ von Dan Raviv und Yossi Melman

H. Binder
schrieb am 08.09.2017, 17:06 Uhr
Weniger bekannt sind die Bemühungen Ceausescus zum Bau einer A-Bombe in Kooperation mit Gaddafi. Das Know-how wollte Ceausescu mittels seiner Agenten aus dem Westen besorgen, Gaddafi sollte das Ganze finanzieren. Nach dem Tod Ceausescus wurde das Projekt vermutlich eingestellt.
_Gustavo
schrieb am 20.09.2017, 22:37 Uhr
_Gustavo
schrieb am 06.12.2017, 16:48 Uhr
_Gustavo
schrieb am 21.01.2018, 19:56 Uhr
Friedrich K
schrieb am 21.01.2018, 20:41 Uhr
Grüße von den "mahalagii" .

Cartusul de "Chent", sticla goala de "uischi", bibelouri, macrameuri, ace, brice si carice ...

"Fondul plastic" (wird auch erwähnt) hatte manchmal Sachen zu bieten (handgefertigte Unikate) wo selbst verwöhnte Westler(innen) neidisch wurden.

bankban
schrieb am 21.01.2018, 20:43 Uhr (am 21.01.2018, 20:44 Uhr geändert).
Rumänien, gestern = Rumänien, heute...

Dass der 1.12. 1918 ein Tag des Pechs und ein schwarzer Tag für Siebenbürgen war, wiederhole ich hier (fast) jedes Jahr am 1.12.

Tudose

Diana -->
schrieb am 28.01.2018, 14:08 Uhr (am 28.01.2018, 14:10 Uhr geändert).
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Was assoziiert ihr mit diesem Bild?
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gerri
schrieb am 28.01.2018, 14:38 Uhr

@ Man spielte nicht auf Geld,sondern für die damalige harte

Währung,Kent Zigaretten.
Diana -->
schrieb am 28.01.2018, 15:08 Uhr
Ja gerri, da ist was dran, wie dieser Bericht in der Washington Post es bestätigt:
IN ROMANIA, KENTS AS CURRENCY

[...]Over time, the Kent craze has come to consume Romania. Even the Communist regime in Bucharest indulges in it. When the Marine guards at the U.S. Embassy here threw their annual ball in the state-run diplomatic club last year, the Romanian foreign ministry collected its rent for the evening in hundreds of Kent packs[...]

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