Was für Schuhe trug Bea Zakel im Lager?

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BieneX
schrieb am 30.04.2010, 06:28 Uhr
Atemschaukel, S.209:
Als erste hat Bea Zakel im Lager Ballettki getragen, schon im vorigen Sommer.
Ist Ballettki Siebenbürgerisch? Gibt es dafür einen deutschen Ausdruck? Danke.
Günther (Administrator)
schrieb am 30.04.2010, 10:53 Uhr
Der deutsche Ausdruck ist wohl "Ballettschuhe". Ballettki kommt wohl von Baletki, siehe http://www.google.de/images?hl=&q=baletki
elke
schrieb am 30.04.2010, 11:17 Uhr
http://www.google.de/images?hl=de&rlz=1T4ACAW_de___DE368&resnum=0&q=baletki&um=1&ie=UTF-8&source=univ&ei=0Z_aS-mzIcGhOMelmPYP&sa=X&oi=image_result_group&ct=title&resnum=1&ved=0CBIQsAQwAA

schau mal da rein
BieneX
schrieb am 30.04.2010, 14:06 Uhr (am 30.04.2010, 14:06 Uhr geändert).
Danke Euch. Bea Zakel sagt: sie biegen sich wie barfuß. Genau so wie die Bilder.
Schiwwer
schrieb am 30.04.2010, 19:11 Uhr (am 30.04.2010, 19:12 Uhr geändert).
Jetzt heißen die wohl "Ballerinas"
googelt :-)
Meta
schrieb am 01.05.2010, 09:22 Uhr (am 01.05.2010, 09:23 Uhr geändert).
Wahrscheinlich sind damit die auf dem Lande über Jahrzehnte bekannten schwarzen,lackglänzenden „Gummischuhe“ gemeint; Galoschen eigentlich, die bei der Feldarbeit getragen wurden. Sie hatten den einzigen Vorteil, dass sie leicht waren, jedoch durch die weichen Schuhsohlen ruinierten sie die Füße. Viel Auswahl an Schuhwerk gab es eh nicht für den Alltag auf dem Land: Holzschlappen, diese Galoschen, Gummistiefel, unbequeme Tennisschuhe und gestrickte Schuhe. Letztere trug man zum Schuster, der sie wenigstens mit fußfreundlichen Sohlen versah.
Meta
schrieb am 01.05.2010, 09:30 Uhr
Keiner mochte diese unbequemen Gummischuhe, sie waren ein Symbol für den Mangel und das Sich-Fügen-Müssen. Festeres Schuhwerk für die Arbeit, Bokantsch wurden die genannt, waren schwer und auch nicht besser.
Meta
schrieb am 01.05.2010, 10:14 Uhr (am 01.05.2010, 10:15 Uhr geändert).
Nachtrag zu den Schuhen: Mein Vater (über 80) als Zeitzeuge, verschleppt für 5 Jahre aus dem Banat in ein Lager im Ural, hat diese Gummischuhe auch getragen in den Kohlengruben. Die hielten nicht lange, oft musste auch barfuß oder - wie er sagt –„halbbarfuß“ gearbeitet werden. Die Leute behalfen sich u. a. mit einer Art Fußlappen. Später gab es auch Textilschuhe mit Gummisohlen, kurze Gummistiefel und Bokantschen, die den Füßen mehr Schutz boten.
pedimed
schrieb am 01.05.2010, 15:47 Uhr
Die Bokantschen sind die Kurzstiefel der nordamerikanischen Indianerin Pokahontas. Aus deren Namen leitet sich der des Bokantschen ab. Hobs mi ??!??
Anchen
schrieb am 01.05.2010, 18:53 Uhr


pedimed, echt jetzt ?


Das Lokale wird in dem Text nicht ausgeblendet, so sind Bokantschen ein siebenbürgisches Wort für Bergschuhe, wurde aber auch in der Bukowina in der allgemeineren Bedeutung „Stiefel“ verwendet; es wird auf Rumänisch Bocanci zurückgeführt, aber auch im Slowakischen finden wir „baganča“ und im ungarischen „bakancs“, sodass es sich hier um ein Lexem handelt, das einen größeren Raum abdeckt und in verschiedene Sprachen eingedrungen ist, also ein typisch mitteleuropäisches Lexem. „Dann zog ich mich an: 1 lange Unterhose, 1 Flanellhemd (beige-grün kariert), 1 Pumphose […] 1 Paar Wollsocken und 1 Paar Bokantschen.“ (13f.)

aus:

Link
pedimed
schrieb am 01.05.2010, 20:42 Uhr
@Anchen: Das das Wort in mehreren Gebieten Einzug erhielt und auch von HM benutzt wird, deutet noch lange nicht dagegen, daß es von Amerika herüberkam. Bei unserem Schuhladen in der Nähe ist die Pokahontas sogar als Reklamebild ausgehängt.Es ist das Geschäft der Fa.Bauer in Irl zwischen Vilsbiburg und Mühldorf, mal vorbeischauen, wenn der Weg dort entlangführt.
BieneX
schrieb am 02.05.2010, 15:04 Uhr
Bokantschen is the Czernowitz adaptation of the Rumanian word Bocanci for boots. This is what the glorious rumanian Army was short of. They ran on Opinci - a lambskin tied to the feet with laces. They didn't have leather soles for boots. In old time Czernowitz they called boots Goiserer, after the famous Bad Goisern boots manufacturer of the Salzkammergut in Austria
http://czernowitz.ehpes.com/czernowitz12/testfile2008/0970.html
gerri
schrieb am 02.05.2010, 17:04 Uhr
Muß denn alles englisch sein,das bedeutet nicht unbedingt
höhere Kultur, sondern das Gegenteil in einer in deutsch gehaltenen Gesprächsrunde.
Meta
schrieb am 02.05.2010, 17:27 Uhr (am 02.05.2010, 17:37 Uhr geändert).
This is what the glorious rumanian Army was short of.

Kann mir nicht vorstellen, dass im 2. WK die rumänischen Heeresmitglieder noch Opanken, rumänisch Opinci, trugen. Na ja, vielleicht doch – Teile der Armee ... aber ich weiß definitiv nichts Näheres darüber.
didinio15
schrieb am 03.05.2010, 13:42 Uhr (am 03.05.2010, 13:43 Uhr geändert).
"rumanian" ist ja grausig. Sollte das nicht "romanian" heissen?

da wir beim Kapitel Schuhe sind. Hier ein Bild von rumeser Schuhen (mit Holzsohle) aus den 50-er Jahren

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Opa's Schuhe
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