Ich suche ein altes Rumänisches Gedicht

Um Beiträge zu verfassen, müssen Sie sich kostenlos registrieren bzw. einloggen.

killershadow
schrieb am 02.04.2010, 14:49 Uhr
Hallo,
ich bin ganz neu hier. Also ich hoffe hier kann mir jemand helfen. Ich suche ein altes Rumänisches Gedicht. Es handelt sich um eine Frau die am Ufer sitz und auf ihren auf See fahrenden Mann wartet. Doch ihr Mann kommt nicht wieder. Die Frau wartet so lange am Ufer, bis sie sich in eine Trauerweide verwandelt. Ihr Haare werden zu den hängenden Ästen. Und jedes mal wenn man heute eine Trauerweide sieht, dann sieht man wie die Frau noch immer wartet.
Bitte helft mir dieses Gedicht zu finden ! Bitte !!!
Siegbert Bruss (Moderator)
schrieb am 05.04.2010, 21:50 Uhr
Die „Legende der Trauerweide“ von Ovidiu Oană finden Sie auf Citatepedia.ro.
der Ijel
schrieb am 06.04.2010, 09:59 Uhr (am 06.04.2010, 10:19 Uhr geändert).
Hallo killershadow,
danke Herr Bruss, Sie sind fündig geworden.

Ich glaube fast dass es das von killershadow gesuchte Gedicht ist.

Es ist zwar kein klassisches Poem, doch voller alter rumänischer Begriffe, welche in der modernen Literatur nicht zu finden sind.---Clătind cosiţa-n---
Sub puful feţei doar mijit,---Arar un sunet se aude---Năluca morţii



Das Thema "Trauerweide" ist ein vielbesungenes Thema in der rumänischen Lyric
und diese "Ballade" erinnert in ihrem Inhalt sehr an Viktor Kästners "Um Old,um Old um giale Riin"


Legenda sălciei

Demult, pe malul unui râu,
Ascunsă-n trestii tremurate,
Fecioara goală pân` la brâu,
În ape calde şi curate
Îşi spală părul galben grâu.

Era mlădie şi frumoasă
Toată un zâmbet şi cânta
Ca ciocârlia, dar sfioasă
De taina ce în piept purta,
Ascunsă celor de acasă.

Clătind cosiţa-n apa lină,
Gândea la tainicul iubit,
La faţă-i arsă, dar senină
Sub puful feţei doar mijit,
Ce-n ochi îi aducea lumină.

Visa cum poate-o să-l dezmierde,
Trântit pe spate, visător,
De vraja ei cum se va pierde
Când părul desfăcut, uşor
Va undui ca iarba verde.

Ea o zâmbi sub apasare,
Simţind cum sânu-i îl împunge
Şi contopiţi în sărutare
La pieptul lui cu drag s-o strânge,
Cu gând sfios de fată mare.

Ăst timp, voinicii toţi s-au dus
La scaldă, cum se strâng bâieţii,
Departe, hăt pe râu în sus,
Plecaţi cu roua dimineţii,
Să se întoarcă la apus.

Arar un sunet se aude
Când chiot de la ei răzbate,
Îşi strânge-n grabă plete ude
Când simte-n aer cum străbate
Năluca morţii prinsă-n unde.

A-ncremenit la cruda veste
Şi a rămas de-atunci tăcută,
Doar chipu-n apă-şi oglindeşte
Şi cu cosiţele-o sărută
Mutând tristeţea în poveste.

În timp, în salcie schimbată,
Se-mpodobeşte an de an,
Plângându-şi dragostea de fată
Pentru pierdutul băietan
Şi-ncepe cu "a fost odată..."
killershadow
schrieb am 06.04.2010, 19:52 Uhr
Wau. Ich danke Ihnen. Jetzt gibt es nur noch ein kleines Problem :-) Ich bin der rumänischen Sprache nicht mächtig. Gibt es für so etwas eine deutsche Übersetzung ? Oder kann es vielleicht jemand Übersetzen ? Ich wäre sehr sehr dankbar :-) Gruss Sven
der Ijel
schrieb am 06.04.2010, 20:57 Uhr
Hallo Sven!
das ist kein kleines, sondern ein grösseres Problemchen wenn Sie der rumänischen Sprache gar nicht mächtg sind.
Woher ist Ihnen denn das Thema mit der Trauerweide so bekannt ?
es kommt, wie schon gesagt, öfters vor in der rum, Lyrik.
killershadow
schrieb am 06.04.2010, 21:29 Uhr
hallo,
ja ich weiß gar nicht wie ich es sagen soll. ich habe eine rumänische freundin. und ... na ja was soll ich sagen...wir haben gerade ein beziehungsproblem. und na ja sie hat gesagt das sie als kind immer dieses gedicht gelesen hat, und geweint hat wegen dieser liebe die die frau hat. nun ja und ich versuche eben meine freundin zurück zu bekommen. und ich dachte eben mit ihrem lieblingsgedicht habe ich zumindest mal einen anfang. nun ja. und ich hätte eben gern mal gelesen was es für ein gedicht ist bevor ich es ihr bringe. darum hätte ich eben gern eine art übersetzung oder so was. hoffe man kann mir helfen. gruss sven
gerri
schrieb am 07.04.2010, 07:00 Uhr
Hallo killershadow, eigentlich geht es ja um den Sinn der Sage, des Gedichts nicht um eine wörtliche Übersetzung die ja längere Zeit in Anspruch nehmen würde.Wenn es so ist wie ich es meine versuche ich Dir den Inhalt kurz zu bringen.(Nicht poetisch):
In einem Bach versteckt hinter den Weiden,badet eine wunderschöne Jungfrau,wäscht Ihre langen strohblonden Haare,
singt vor sich hin wie eine Nachtigall mit den Gedanken bei Ihrem Liebsten.Sie höhrt die lärmenden Jungen des Dorfes,
die weiter oben am Bach ausgelassen baden bis weit in den Abend bis zur Rückkehr in`s Dorf. Nach Sonnenuntergang verspührt Sie plötzlich einen Todeshauch im Wind,die Jungen kehren Heim, doch einer fehlt.Die Nachricht war so hart,das die schöne Jungfrau sich in eine Trauerweide verwandelte,die mit Ihren Ästen das Wasser berührt um den Geliebten zu suchen.

Gruß, Geri
killershadow
schrieb am 07.04.2010, 07:09 Uhr
hallo Geri,
hm ja das ist doch mal ne aussage. ich kann jetzt echt nur hoffen das es das gedicht ist. oder gibt es da noch mehrere geschichten mit einer frau und einer trauerweide ?! vielleicht das ihr man in den krieg zeig und sie wartet am ufer ? aber ich muss wirklich mal danken hier ! ihr seid wirklich alle sehr sehr hilfsbereit. danke dafür !!! gruss sven
der Ijel
schrieb am 08.04.2010, 10:18 Uhr
Ja Sven, es wird wohl das Gedicht sein.
Darin ist der Geliebte zwar nicht auf hoher See zu Tode gekommen, und auch nicht in den Krieg gezogen.

Ich hab noch etwas weiter gegoogelt und das selbe Gedicht in einem anderen Forum auch gefunden:
www.cafeneaua.com/nodes/show/16648/legenda-salciei/1
Gerri hat es sinngemäß auf den Punkt gebracht.

Auch für mich ist Deine Offenheit, und die Nostalgie dieser "Doină" so heisst diese Gattung rumänischer Lyrik, eine Herausforderung.
Darum wollte ich ähnlich wie Gerri eine kurze Übersetzung liefern. Gerri war schneller.
Bei dem Versuch in Prosa, trocken sinngemäß Wort für Wort zu übersetzen schleichen sich mir immer wieder Reime ein. Deswegen habe ich erst zwei Strophen geschafft.

Sollte Deine Freundin der deutschen Sprache mächtig sein, und Du fändest auf feine Art Gelegenheit ihr auch diese deutsche Version des Lieblingsgedichtes unter die Nase zu halten,
dann lohnt sich Dein Bemühen vielleicht.

Bis nachher
der Ijel

der Ijel
schrieb am 10.04.2010, 12:18 Uhr (am 10.04.2010, 15:25 Uhr geändert).
Ein Trauermärchen
(Übersetzt aus dem Rumänischen)

1. An des Flusses Ufer, laue Sommerlüfte
versteckt in zittrig hohem Rohr.
Vor Zeiten, eine Jungfrau nackt bis auf die Hüfte,
das Wasser warm kristallenklar,
die Schöne wusch ihr strohblond gelbes Haar.

2. Biegsam schlank war sie, o süße Lust,
Nachtigallenlächeln gleich, sie sang
von dem Geheimnis das in ihrer Brust,
sie ängstlich barg, und trug es lang
o hätte niemand, niemals es gewusst.

3. Sie spült die Locken, ist verliebt.
Ihr Gesicht gebrannt und dennoch licht,
vom Geliebten schwärmt der Hoffnung gibt.
Ihr Auge strahlt und scheinbar spricht
es erleuchtet sie und ihr Gesicht.

4. Sie Träumt: Wie könnt ich ihn verwöhnen
wenn er jetzt bei mir währ,
Liebeszauber ließe ich ihn sehen.
Mein aufgeflochtnes Haar
im Hauch des Windes würde ihn umwehen.

5. Mit meinem Brüstchen stechen,
würde ich neckend seine Brust.
Nur küssen und nicht sprechen.
Für seine junge Manneslust
meine Jungfernschaft zerbrechen.

6. Am Wasserfall Indessen baden
die Burschen alle, und auch er
flussaufwärts weit gegangen,
sind sie Morgens,dass am Abend
ihr heißgeliebter wieder kehr.

7. Urplötzlich hat sie eilend, sacht
ihr Haar zum Strang genommen.
Durch des Wasserfalles Donnerkrach
einen Todesschrei vernommen.
Der Silberstrudel hat ihn umgebracht.

8. Bei dieser Nachricht bleibt sie starr
und stumm, bis an des Lebens Ende,
die sanften Wellen küsst ihr Haar,
und Traurigkeit wird zur Legende
trüb spiegelt sich was vorher klar,

9. Die Jungfrau ward zur Trauerweide,
und schmücket seither Jahr um Jahr
sich selbst mit ihren goldnen Zweigen,
weinet um die Liebe die ihr teuer war.
Ein Trauermärchen ist ihr eigen,
„Es war einmal“
killershadow
schrieb am 12.04.2010, 06:51 Uhr
Hallo,
also.....also danke ! Ich weiß ga rnicht was ich sagen soll :-( vielen vielen dank !!! Hoffe die Mühe lohnt sich ;-) Gruss Sven
der Ijel
schrieb am 12.04.2010, 13:51 Uhr
Hallo Sven.
Dachte Du hättest kein Interesse mehr an dem Gedicht.
Du hättest wohl die Schlacht schon verloren ?
Wäre schade.

Es hat mir viel Spass gemacht an der Übersetzung zu arbeiten.
Ich habe an folgenden Srophen geringe Änderungen vorgenommen.
Gruß
Martin der Ijel


Korrektur zum:
Trauermärchen
(aus dem Rumänischen)
nach Ovidiu Oana

5. Mit meinem Brüstchen stechen,
würde ich neckend seine Brust.
Nur küssen und nicht sprechen.
Seine junge Manneslust
an meiner Jungfernschaft ihm brechen.

7. Urplötzlich hat sie nüchtern, wach
ihr nasses Haar herausgenommen,
durch des tosend Wasserfalles Krach
seinen Todesschrei vernommen,
den gespenstisch Wellen hergebracht.

8. Bei dieser Nachricht bleibt sie starr
und stumm, bis an des Lebens Ende,
die Uferwellen küsst ihr Haar,
und Traurigkeit wird zur Legende
trüb spiegelt sich was vorher klar,

9. Die Jungfrau ward zur Trauerweide
und schmücket seither Jahr um Jahr
sich selbst mit ihren langen Zweigen,
weinet um die Liebe die ihr teuer war.
Als Trauermärchen muss sie schweigen.
„Es war einmal“
killershadow
schrieb am 12.04.2010, 18:14 Uhr
Hallo,

oh keine Angst, der Kampf ist noch nicht zu Ende :-) Ich gabe auf alle fälle bescheid wie ausgegangen ist ! Das werde ich ja.....danke :-) Gruss Sven
gerri
schrieb am 15.04.2010, 17:44 Uhr
Hallo killershadow, wer weiß wieviele Gedichte du noch
einstudieren musst für eine Rückkehr, also ich würde dir
den Rat geben: -Lass sie ziehen "pina in pinzele albe",
die macht dir auch weiterhin nur Schwierigkeiten.Oder?

Viel Glück, Geri.
der Ijel
schrieb am 19.04.2010, 12:19 Uhr
Lass sie ziehen "pina in pinzele albe", ?
auf diese Weise ermutigst Du unseren jungen Freund, Geri ?
übrigens, übersetz ihm das mal.
Du weißt doch dass er der rumänischen Sprache nicht mächtig ist

Um Beiträge zu verfassen, müssen Sie sich kostenlos registrieren bzw. einloggen.